Österreich nach wie vor Investor Nummer Eins - Kroatien zählt mit einem BIP-Plus von
über 4% weiterhin zu den wachstumsstärksten Ländern Europas
Wien (awo) - Die makroökonomischen Indikatoren Kroatiens weisen seit einigen Jahren eine kontinuierlich
positive Tendenz auf und die kroatische Wirtschaft befindet sich in einem nachhaltigen Aufwärtstrend. Diese
Entwicklung spiegelt sich auch in der zum zweiten Mal von der österreichischen Außenhandelsstelle Zagreb
unter den 450 in Kroatien ansässigen Austro-Unternehmen durchgeführten Umfrage wieder. „Das Stimmungsbild
der österreichischen Firmen in Kroatien ist durchwegs gut und die Entwicklung der kroatischen Wirtschaft wird
mehrheitlich positiv beurteilt“, sagt Peter Hasslacher, österreichischer Handelsdelegierter in Kroatien. Österreich
ist auch nach wie vor die Nummer Eins unter den Auslandsinvestoren mit einem Anteil von 28,3% an den Gesamtinvestitionen
vor Deutschland, den USA, Ungarn und Italien. Jüngster österreichischer Coup: Erst vor zehn Tagen eröffnete
Kika in Zagreb eine Niederlassung (Investvolumen ca. 43 Mio. Euro).
Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage: Für 80% der österreichischen Unternehmen lief das abgelaufene
Geschäftsjahr 2005 besser als 2004. Nur 3% waren unzufrieden. Als besonders positiv werden das Engagement
der kroatischen Mitarbeiter (53% gegenüber 44% im Jahr 2004) und der wirtschaftliche Entwicklungsgrad des
Landes (2005: 42%; 2004: 22%) hervorgehoben. Bei Zweiterem wurde insbesondere der Ausbau der Infrastruktur erwähnt.
Dazu tragen auch die mittlerweile fertig gestellten Autobahnabschnitte Zagreb–Split sowie Zagreb–Rijeka bei. Mit
der Fortsetzung der Autobahn von Split nach Dubrovnik wird die Erreichbarkeit der Küstenregionen weiter verbessert
werden. „Hinzu kommt die generelle wirtschaftliche Entwicklung Kroatiens“, erklärt Hasslacher. „Einzelne Sektoren
insbesondere der Export, die Industrieproduktion, der Tourismus, Transportdienstleistungen sowie der Hoch- und
Tiefbau entwickelten sich überdurchschnittlich und die BIP-Prognosen wurden 2005 sogar übertroffen.“
Lagen die Prognosen ursprünglich bei einem BIP-Zuwachs von 3,5%, so machte das BIP-Plus – nach vorläufigen
Zahlen – 4,3% aus. Hasslacher: „Kroatien zählt damit weiterhin zu den wachstumsstärksten Ländern
Europas.“
Neben den positiven Aspekten wurde in der Umfrage natürlich auch nach den größten Hindernissen
gefragt. An erster Stelle stehen dabei nach wie vor Probleme mit dem Verwaltungsapparat (2005: 78%; 2004: 74%).
Hasslacher: „Der Reformwille der Regierung ist zwar vorhanden, aber die Umsetzung erfolgt nicht so schnell, wie
es sich so mancher Unternehmer eben wünscht.“ Dennoch sind auch hier Erfolge erkennbar. Die Korruption wird
nur mehr von 42% der österreichischen Unternehmen als großes Hindernis erwähnt – in der vorangegangenen
Umfrage waren es noch 58%. Noch eklatanter ist der Rückgang bei der Unzufriedenheit mit den Grundbucheintragungen
(2005: 17%; 2004: 39%). „Es gibt zwar noch kein landesweites Grundbuch, allerdings sind einzelne Regionen zunehmend
elektronisch erfasst sowie online abrufbar und bis 2007 will man alle Grundbücher online haben“, erklärt
Hasslacher.
Das positive Stimmungsbild wird sich auch heuer fortsetzen, ist Hasslacher überzeugt: „68% der Unternehmen
erwarten 2006 noch bessere Ergebnisse in Kroatien und 32% zumindest einen Gleichstand. Aber kein einziges Unternehmen
befürchtet eine Verschlechterung.“ |