Steirischer Landespferdezuchtverband: Umstellung auf Sport- und Freizeitsektor geglückt
Niklasdorf/Graz (lk) - Im Zeichen großer Veränderungen, die die Pferdezüchter in
den letzten Jahren zu bewältigen hatten, stand die Jahreshauptversammlung des Landespferdezuchtverbandes in
Niklasdorf. Im Jahr 1900 wurden in Österreich noch 1,9 Millionen Pferde als Nutz- und Lasttiere beim Militär
und in der Landwirtschaft gehalten. "Nach dem Tiefststand mit bundesweit 39.000 Tieren im Jahr 1973 setzte
ein Umschwung ein", unterstrich Landesrat Johann Seitinger in seiner Festansprache. "Heute gibt es knapp
100.000 Pferde und rund 160.000 aktive Reiter. Das Pferd wurde ein Faktor in der Sport- und Freizeit-Wirtschaft.
Der Mensch sucht den beruflichen Ausgleich vermehrt in der Natur und das Pferd ist wieder interessant", betonte
Landesrat Seitinger in Vertretung von Landeshauptmann Mag. Franz Voves. Der Agrarlandesrat überreichte Willy
Feuerle und Ing. Walter Werni, dem Obmann und dem Geschäftsführer des Landespferdezuchtverbandes, die
Urkunde zur Führung des Steiermärkischen Landeswappens. Mit dieser Auszeichnung sollen die Leistungen
des Landespferdezuchtverbandes in dieser Umstellungsphase gewürdigt werden. Bei der Zucht von Sport- und Freizeitpferden
"mussten die Tierhalter das Haupt-Augenmerk auf Zucht und Abstammung legen - und genau in diesem Punkt zeichnete
sich der Landespferdezuchtverband besonders aus", so Landesrat Seitinger.
Diese Fakten führten auch zu einer völlig veränderten Rassenverteilung in Österreich. Im Jahr
1968 beispielsweise wurden noch rund 34.500 Kaltblutpferde und nur 6.500 Warmblüter gezählt. 1995 dagegen
lautete das Verhältnis 7.500 Kaltblut- und 30.000 Warmblutpferde. Derzeit beträgt der Pferdebestand in
Österreich rund 82.000 Tiere, die Steiermark verfügt über den drittgrößten Bestand aller
Länder. 4,5 Millionen Pferde werden in Europa gehalten. Der weltweite Bestand umfasst 60 Millionen Tiere. |