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Schönborn: Die Kirche ist für alle da |
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Erzbischof betonte Barmherzigkeit, Stellvertretung und Martyrium als Kraftquellen für die
Zukunft der Kirche - Antwort auf Terrorismus, Gewalt und Ungerechtigkeit Wien (stephanscom.at) - Barmherzigkeit, Stellvertretung und Martyrium sind die Kraftquellen für die Zukunft der Kirche. Das betonte Kardinal Christoph Schönborn am Montagabend bei der Chrisam-Messe im Stephansdom. Mit der Barmherzigkeit, die ihn als Kernbotschaft des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. immer mehr bewege, so Schönborn, sei "Stellvertretung" das Schlüsselwort für die Kirche, die nicht mehr alle umfasse. "Stellvertretung ist unser Dienst an der Welt und den Menschen mit all ihren Sorgen und Nöten", sagte Schönborn und betonte: "Egal, ob wir viele oder wenige sind - wir stehen für viele". Die Stellvertretung bewahre der Kirche eine Haltung der Offenheit und schütze sie davor, sich zurückzuziehen in eine Enklave. "Dass wir für alle da sind, ist ganz entscheidend für die Zukunft unserer Gemeinden", sagte der Kardinal. Der Wiener Erzbischof hob auch die Bedeutung des christlichen Martyriums hervor, das die Kirche in der ganzen Welt betreffe: "Täglich bekommen wir Nachrichten über Christen, die für ihren Glauben das Leben lassen", sagte Schönborn, der in diesem Zusammenhang an den im Februar in der Schwarzmeerstadt Trapezunt ermordeten Priester Andrea Santoro erinnerte. "Das Martyrium ist die Antwort der Christen auf Terrorismus, Gewalt und Ungerechtigkeit, die so viele Menschen niederdrücken, es ist die Antwort Jesu", betonte Kardinal Schönborn. In seiner Predigt hatte der Wiener Erzbischof zuvor einen kritischen Blick auf die Zukunft von Kirche und Gesellschaft geworfen. Es sei Frühling, "aber ist auch Frühling in der Kirche, in der Gesellschaft, in Europa, in der Welt?", fragte der Kardinal: "Ich kann eine innere Überzeugung nicht verschweigen, dass schwere Zeiten auf uns zukommen". Besonders junge Menschen würden dies heute schon zu spüren bekommen, in der Arbeitswelt und ihrer Umwelt. Mit Blick auf die vielen Menschen im Stephansdom und das mit Priestern gefüllte Presbyterium des Doms sei er voller Zuversicht, betonte Wiens Erzbischof. Gleichzeitig sehe er aber, dass manche Diözesen in Europa am Zusammenbrechen seien. Hinzu komme, dass das religiöse Wissen immer mehr abnehme. "Erleben wir nicht eine Art von religiösem Analphabetismus in unserem Land, ja in ganz Europa?", fragte Schönborn. Der Wiener Erzbischof betonte zugleich, dass er all dies nicht sage, um zu entmutigen, sondern aus einer "bedrängenden Sorge", dass viele Menschen sich vom Glauben verabschieden und innerlich Abstand zu Jesus nehmen. |
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