Konferenz der innenpolitischen Ausschüsse
Wien (sk) - Es gelte, zu einer gemeinsamen europäischen Asylpolitik mit "raschen und fairen
Verfahren" zu finden, betonte SPÖ-Sicherheitssprecher Rudolf Parnigoni am 10. 04. bei einer Pressekonferenz
anlässlich der Konferenz der innenpolitischen Ausschussvorsitzenden der nationalen Parlamente der EU-Mitgliedsländer,
der Beitrittskandidaten und des Europäischen Parlaments. In Österreich dauerten die Asylverfahren "sehr,
sehr lange", so Parnigoni, der bezüglich der Migrationspolitik "eher nicht die Bereitschaft"
ortete, diese auf die europäische Ebene zu verlagern. Themen der Konferenz sind "Asyl- und Migrationspolitik
als neue Aufgaben der EU" sowie "Gemeinsame Kriminalitäts- und Terrorbekämpfung im Spannungsverhältnis
zu den europäischen Bürgerrechten".
Hinsichtlich der Asylthematik sei festzustellen, dass es hier "viele traurige Schicksale, aber auch Asyl-Missbrauch
gibt", unterstrich Parnigoni. Derzeit sei die Asylpolitik auf nationalstaatlicher Ebene geregelt, so der SPÖ-Sicherheitssprecher
mit Blick darauf, dass es in den einzelnen EU-Ländern unterschiedliche Statistiken etwa bezüglich der
Asylwerber-Zahl und der Anerkennungs-Quoten gebe. Vor diesem Hintergrund gelte es, die "Hausaufgaben zu machen"
und die bereits unter dem Titel "Haager Programm" vereinbarten Regelungen umzusetzen, die ein gemeinsames
Asylsystem mit einheitlichen Verfahren unter Beachtung des europäischen Wertesystems zum Ziel hätten.
Die Asyl- und Migrationspolitik insgesamt sei eine "sehr sensible Thematik", die nicht nur die Politik,
sondern auch die Bürger beschäftige, machte Parnigoni klar. Angesichts einer breiten Skepsis in Bezug
auf eine einheitliche Regelung der Migrationspolitik auf EU-Ebene bleibe die Migrationspolitik vermutlich "ureigenste
Aufgabe der Nationalstaaten", so Parnigoni, der abschließend unterstrich, dass er sich auf eine "spannende
Diskussion" im Zuge der Konferenz freue. |