Kooperation von AWO und ADA – Entwicklungszusammenarbeit und Exportwirtschaft erstmals gemeinsam
in Afrika
Wien (pwk) - Im Zuge der Anfang dieses Jahres eingeläuteten neuen Initiative der Außenwirtschaft
Österreich (AWO) der WKÖ „Go Afrika“, fand erstmals eine kombinierte Wirtschaftsmission in Kooperation
mit der Austrian Development Agency (ADA) statt. Zwölf österreichischen Unternehmen (u.a. BEFA GmbH.,
EVG GmbH., Waagner-Biro Stahlbau, VA Hydro, VAMED Engineering, EREMA Engineering, F.J. Elsner Trading, VA tech
Finance, Österr. Bundesforste AG) nutzen die Gelegenheit und loteten bei hochkarätigen Treffen mit dem
Finanzminister von Uganda sowie dem Wirtschaftsminister von Kenia und anderen Entscheidungsträgern aus Politik
und Wirtschaft die Kooperations- und Geschäftsmöglichkeiten in und mit diesen beiden Ländern aus.
Im Vorfeld der Wirtschaftsmission, die vom zuständigen österreichischen Handelsdelegierten in Südafrika,
Stefan Pistauer, organisiert wurde, fand in Wien ein Länderforum statt. 60 Unternehmen nahmen an diesem ersten
AWO-Länderforum Uganda/Kenia teil. „Der Afrika-Round Table und entsprechende AWO-Länderforen werden ab
sofort zur Dauereinrichtung unseres AWO-Programms, um österreichischen Unternehmen einen Kontinent näher
zu bringen, dessen Potential noch zu wenig bekannt ist“, sagt Christian Kesberg, stv. Leiter der AWO. Der nächste
Round Table findet am 26. Juni in der WKÖ statt und wird die Geschäftschancen in den ehemaligen portugiesischen
Kolonien Angola und Mozambique beleuchten. In beide Länder ist ebenfalls eine Wirtschaftsmission in Planung.
Bereits am 27. April findet ein Länderforum zu Angola statt. Es wird dazu eine hochrangige Minister- und Wirtschaftsdelegation
aus Luanda erwartet.
„Die AWO-Initiative ‚Go Afrika’ und der ‚Afrika Round Table’ entstanden aus dem klaren Auftrag der österreichischen
Wirtschaft heraus, den bereits etablierten und nun freiwerdenden Ost-Europa-Geschäfts-Kapazitäten neue
Marktpotentiale und Orientierungshilfen zu bieten“, ergänzt Christian H. Schierer, Leiter der AWO-Abteilung
Afrika, Naher- und Mittlerer Osten. Die Kooperation zwischen AWO und ADA biete dabei die große Chance, die
Fachqualitäten und Kontakte beider bestehenden Netzwerke in Afrika im Sinne und im Interesse der österreichischen
Wirtschaft synergiehaft zu nutzen. Der 800 Mio. Einwohner-Markt Afrika, stellt für die heimische Exportwirtschaft
derzeit lediglich rund ein Prozent der Gesamtexporte dar, das Potential jedoch ist langfristig enorm. Im vergangenen
Jahr wurden Waren im Wert von 1,1 Mrd. Euro nach Afrika exportiert – ein Plus von 8,3% gegenüber 2004.
Uganda selbst war in den 70er und 80er Jahren vor allem durch die Diktatur von Idi Amin und die Menschenrechtsverletzungen
unter Milton Obote im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Mit dem Beginn des Regimes des derzeitigen Präsidenten
Museveni hat sich die Menschenrechtssituation verbessert und das Land hat demokratische Reformen durchgemacht.
Ugandas Wirtschaft ist von Landwirtschaft, Fischerei und Bergbau stark abhängig. Das produzierende Gewerbe
ist noch unterentwickelt, der Tourismus aber stark ausbaufähig. Vor allem der Aufbau der vielfach zerstörten
Infrastruktur aber auch die künftige Nutzung von Bodenschätzen, darunter auch Öl, könnten große
Geschäftsmöglichkeiten bieten.
Kenia wird als die Wiege der Menschheit bezeichnet. Die derzeitige Regierung hat sich die Bekämpfung der Korruption
auf die Fahnen geschrieben. Obwohl das Land mit Problemen wie Armut, Lebensmittelknappheit, AIDS etc. kämpft,
gehört es zu den afrikanischen Erfolgsgeschichten. Es hat sich trotz aller Schwierigkeiten eine gewisse wirtschaftliche
und politische Stabilität entwickelt. Wirtschaftlich ist das Land von Einnahmen aus der Landwirtschaft und
vor allem dem Tourismus abhängig. Mit Tansania und Uganda plant Kenia eine Union, die über die bereits
bestehende Zollunion hinausgehen soll. Von Kenia aus kann ganz Ostafrika bearbeitet werden. Die Chancen für
die österreichische Wirtschaft sind sehr breit gefächert und reichen von Lieferungen für Industrieanlagen
und das produzierende Gewerbe über Investitionen in die Energieversorgung und das Transportwesen bis zu Gütern
des täglichen Gebrauchs. Vor allen Dingen im Bereich der Landwirtschaft und des Tourismus bieten sich attraktive
Möglichkeiten an. Kenia ist Partnerland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. |