80. Geburtstag von Gertrude Fröhlich-Sandner  

erstellt am
24. 04. 06

Wien (rk) - Gertrude Fröhlich-Sandner, langjährige Wiener Vizebürgermeisterin, feiert am 25. 04. ihren 80. Geburtstag. Mit ihrem Wirken in der Wiener Kommunalpolitik und auch als Ministerin auf Bundesebene hat Fröhlich-Sandner wichtige Akzente in den Arbeitsbereichen Kultur, Schulen, Sport und Familien gesetzt.

Gertrude Fröhlich-Sandner wurde 1926 in Wien als Gertrude Kastner geboren. Seit 1948 arbeitete sie als Volksschullehrerin und engagierte sich bei den Wiener Kinderfreunden. 1959 wurde sie Mitglied des Wiener Gemeinderates.

1965 übernahm sie das Amt des Stadtrates für Kultur, Schulverwaltung und Sport, 1969 wurde sie Wiener Vizebürgermeisterin und Landeshauptmann-Stellvertreterin, ein Amt, das sie unter den Bürgermeistern Bruno Marek, Felix Slavik und Leopold Gratz ausübte.

Bis September 1984 arbeitete sie in der Wiener Stadtregierung und wurde dann von Bundeskanzler Dr. Fred Sinowatz in die Bundesregierung berufen, wo sie bis Jänner 1987 als Bundesministerin für Familie, Jugend und Konsumentenschutz tätig war.

Im Zentrum der politischen Arbeit Fröhlich-Sandners stand immer der Mensch und das Miteinander. Die Bereitschaft zum Gespräch mit Andersdenkenden war bei Fröhlich-Sandner jederzeit gegeben, getreu ihrer Überzeugung, dass "wo Worte fehlen, nur mehr die Gewalt bleibt". Den Dialog mit der 68er-Szene und deren Nachfolge-Bewegungen führte sie mit großem persönlichen Einsatz, und der Konflikt zwischen Hochkultur und Basiskultur bestand für sie nicht: Sie förderte die "Arena", das "Amerlinghaus" und die "Gassergasse" - und rettete das Raimundtheater. Auch in der Altstadterhaltung leistet sie Pionierarbeit und schuf für zukünftige Vorhaben die gesetzliche Basis. Das Pilotprojekt Spittelberg und viele andere Revitalisierungszonen legen deutlich Zeugnis davon ab.

Unter Gertrude Fröhlich-Sandner wurden die städtischen Heime umstrukturiert, sie gründete die "Streetworker", schuf sozialtherapeutische Wohngemeinschaften und unterstützte vielfältige private Initiativen.

Neben vielem anderen lag ihr vor allem die pädagogische Qualität der Kindergärten, die Modernisierung der Berufsschulen und die Volksbildung am Herzen.

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit war der Fremdenverkehr. 1966 bis 1984 fungierte sie als Präsidentin des Wiener Fremdenverkehrsverbandes.

Gertrude Fröhlich-Sandner, die auch Vorsitzende der SPÖ- Bezirksorganisation Mariahilf und bis 1990 Bundesvorsitzende der Österreichischen Kinderfreunde war, erhielt in Würdigung ihrer Verdienste zahlreiche Ehrungen, darunter 1993 die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Wien. Sie nimmt auch heute noch hohe Ehrenfunktionen wahr, darunter die Ehrenpräsidentschaft des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen.
     
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