"Karten werden neu gemischt - die Johannes Kepler Uni mischt mit!"
Linz (universität) - Kunststoff gilt als absolute Wachstumsbranche mit Zukunft. "Um sich
international als Kunststoffstandort profilieren zu können, braucht Oberösterreich hoch qualifizierte
Arbeitskräfte", hält Dr. Richard Hagelauer, Dekan der Technisch-Naturwissen- schaftlichen Fakultät
der JKU fest, "Mit dem Aufbau eines Schwerpunkts für Kunststoff- technologie in Forschung und Lehre deckt
die Johannes Kepler Universität diesen Bedarf an Fachpersonal, das sich höchstqualifiziertes Wissen um
die Kunststoffe, ihre Eigenschaften, ihre industriellen Herstellungs- und Anwendungsmöglichkeiten angeeignet
hat!"
Die Firma Borealis wird künftig den Standort Linz stärker als F&E-Standort mit dem Schwerpunkt Polymerchemie
ausbauen. Dabei kommt der JKU eine Schlüsselrolle auf zwei Gebieten zu:
- Verstärkung der Studieninhalte zur Polymerchemie um geeignete AbsolventInnen hervorzubringen
- Verstärkte Forschungsarbeiten zur Herstellung, Verarbeitung und Anwendung neuer Kunststoffe im Konsumbereich
(u.a. Elektrotechnik, Automobilbau, Bauindustrie)
Die JKU wird daher im Fachbereich Chemie die Polymerchemie besonders verstärken, indem vier Institute auf
dieses Thema ausgerichtet werden:
- Institut Chemie der Polymere (neu einzurichten)
- Institut Chemische Technologie der Polymere (Vorziehprofessur)
- Institut Physikalische Chemie der Polymere (Vorziehprofessur)
- Institut Analytische Chemie (Neuausrichtung)
Bei drei dieser Institute handelt es sich um eine Neuorientierung der bestehenden Lehr- und Forschungsschwerpunkte
auf die Chemie der Kunststoffe. Auch das bestehende wissenschaftliche Personal erhält Zuwachs. Möglich
macht dies das System der so genannten "Vorziehprofessuren". Das Institut Chemie der Polymere wird zur
Gänze neu aufgebaut.
Strategische Allianzen mit internationalen Lehr- und Forschungseinrichtungen
Diese Polymerchemie-Institute sollen eng mit dem Polymer Competence Center Leoben - an dem die JKU als Gesellschafterin
beteiligt ist - und der Montanuniversität Leoben kooperieren, um ihre Kompetenzen zu bündeln. Linz konzentriert
sich dabei auf die Erforschung und Analyse neuer Substanzen und Werkstoffe während der Schwerpunkt in Leoben
die Verarbeitungstechnologie ist.
Ein weiterer wichtiger Kooperationspartner wird das Petroleum Institut in Abu Dhabi sein. Hier sollen ähnliche
Studieninhalte vermittelt und herausragende Forschungsthemen bearbeitet werden. Dies ist ein weiterer Schritt in
Richtung Internationalität und der Bildung strategischer Allianzen der Johannes Kepler Universität.
Verstärkte Kunststofftechnologie-Lehre und -Forschung an der Linzer Universität
Die Lehr- und Forschungsschwerpunkte sollen vor allem in den Studienrichtungen Technische Chemie, Wirtschaftsingenieurswesen-Technische
Chemie (WiTech) und im Rahmen des Schwerpunkts "Chemical Design and Process Development" der JKU behandelt
werden.
"Mit den geplanten Lehr- und Forschungsmaßnahmen schlägt die Johannes Kepler Universität eine
wichtige Brücke zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung", betont Dekan Hagelauer.
Die Studierenden erhalten Wissen über den gesamten Kunststoffentwicklungsprozess, von der Analyse der Inhaltsstoffe
der Kunststoffe über die Erforschung der Kunststoffeigenschaften, die Kunststoffverarbeitungsmöglichkeiten
bis hin zur Umsetzung von Labormaßstab in einen großtechnischen Maßstab und damit der industriellen
Kunststoffproduktion.
"Aktuell verzeichnet der Fachbereich Chemie mehr als 350 Studierende. Für die Johannes Kepler Universität
wäre es ein großer Erfolg, wenn sich die Anzahl der Studienanfänger verdoppeln oder verdreifachen
würde", so Dekan Hagelauer, "die Investition in Hich-Tech-Arbeitsplätze in Linz sollte ein
Ansporn sein, Polymer-Chemie in Linz zu studieren. Wenn 100 neue F&E-Arbeitsplätze geschaffen werden,
könnten in naher Zukunft jährlich mind. 20 AbsolventInnen der JKU mit Polymer-Chemiewissen in die Arbeitswelt
einsteigen."
|