Innsbruck (universität) - Im April 2004 wurde das Christian Doppler Labor für „Advanced Hard Coatings“
(Hartstoffschichten) gegründet. Heute ist es eines der Vorzeigelabors der Christian Doppler Gesellschaft und
wurde auf internationale Empfehlung um weitere fünf Jahre verlängert.
„The research at Christian Doppler Labor for Advanced Hard Coatings is of absolute world class, and from my perspective
it should be ranked among the top 10 concentrated research groups world wide within tribological coatings“ so lautete
das Gutachten des Vorsitzenden der Evaluierungkommission, Prof. Sture Hogmark von den weltberühmten Ångstrom-Laboratories
der University of Uppsala der Nobelpreisstadt in Schweden. Das junge CD-Labor kann bereits auf sechs Publikationen,
zwanzig Aufsätze und internationale Vorträge, drei fertiggestellte Diplomarbeiten, drei laufende Dissertationen
und eine im Einreichstadium befindliche Habilitation verweisen. Auf Basis dieses Gutachtens hat das Kuratorium
der Christian Doppler Gesellschaft beschlossen, das Labor bis Ende März 2011 auf weitere fünf Jahre zu
verlängern.
Innsbruck analysiert – Leoben experimentiert
Das CD-Labor - eingerichtet an der LFU Innsbruck am Institut für Mineralogie und Petrographie unter der Leitung
von Richard Tessadri und am Department für Metallkunde und Werkstoffprüfung der Montanuniversität
Leoben unter der Leitung von Christian Mitterer – entwickelt neue Hartstoffschichten, um die Abnutzung von stark
beanspruchten Werkzeugen in der industriellen Produktion (Temperaturen bis zu 1.000 Grad) zu verlangsamen. „In
Innsbruck werden die neuartigen Beschichtungen entwickelt und analysiert. In Leoben werden diese Hartstoffschichten
experimentell hergestellt, getestet und weiterentwickelt“, erklärt Richard Tessadri, der Innsbrucker Laborleiter.
Erste Hartstoffschichten sind im Einsatz
Die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Universitäten Innsbruck und Leoben wird von der Industrie
(Plansee Metall GmbH in Reutte und Balzers in Liechtenstein) und Forschungsförderern (Bundesministerium für
Wirtschaftliche Angelegenheiten, Tiroler Zukunftsstiftung, Rat für Forschung und Technologieentwicklung) unterstützt.
„Die ersten Hartstoffschichten sind bereits im Bereich der Werkzeugbeschichtung bei der Herstellung von Bohrern,
Dreher und Fräsern für die Stahlbearbeitung im Einsatz“, bestätigt Tessadri. In den nächsten
fünf Jahren werden weitere neue Designs entwickelt. Erste Testversuche von Prototypen sind bei Balzers bereits
geplant. Das jährliche Budget des CD-Labors beläuft sich auf 450.000 Euro. |