Gehrers Lese-Initiative greift
Wien (bmbwk) - Nach einem Jahr Leseförderung hat sich die Leseleistung der Volksschulkinder
deutlich gesteigert. Das ergab eine österreichweite Untersuchung. „Lesen ist die wichtigste Kulturtechnik.
Wer nicht lesen kann, der kann sich kaum weiterbilden und hat geringe berufliche Chancen. Deshalb haben wir die
Intiative Lesen förden gestartet“, erklärte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. Diese hat gegriffen
und nach einem Jahr gezielter Leseförderung zu deutlich besseren Leseleistungen der Kinder geführt.
Das Bildungsministerium überprüfte im April 2006 in einer österreichweiten Kontrolluntersuchung
an 900 Volksschulkindern aus 40 Klassen, wie sich die Leseleistungen nach einem Jahr verändert haben. Im Rahmen
der Initiative „Lesen fördern!“ wurde im Jahr 2005 bei diesen Schülerinnen und Schülern, die damals
die dritte Klasse Volksschule besuchten, die Lesekompetenz festgestellt. Dabei stellte sich heraus, dass, den Anforderungen
der dritten Klasse entsprechend, 45% sehr gut lesen konnten. 16% benötigten eine Leseförderung. Im April
2006 fand nun bei denselben Schülern eine weitere Überprüfung der Lesekompetenz statt. Dazu wurde
das an den Schwierigkeitsgrad der vierten Schulstufe angepasste „Salzburger Lesecreening“ verwendet. Trotz der
höheren Anforderungen stellte sich heraus, dass die Zahl der Kinder mit sehr guter Leseleistung auf 53% gestiegen
ist. Die Zahl der Kinder, die eine Leseförderung benötigen, hat sich hingegen auf 10% verringert.
Das gute Ergebnis geht auf die gezielte Leseförderung und auf Projekte zum Wecken und Stärken der Leselust
zurück. So konzentrierten die Volksschulen den Förderunterricht bei Kindern mit Leseschwächen gezielt
auf die Leseförderung. Darüber hinaus veranstalteten sie Lesenachmittage- und Lesenächte, entwickelten
Lesepässe oder Leselisten, kooperierten mit öffentlichen Bibliotheken oder bezogen die eigenen Schulbibliotheken
verstärkt in die Leseerziehung ein. Weiteres gab es Leserallyes, Lesewettbewerbe und Lesespiele. Selbst Computer
wurden für interaktive Leseübungen eingesetzt. „Die Lehrerinnen und Lehrer haben mit großem Engagement
die Leseinitiative aufgegriffen und umgesetzt. Der schöne Erfolg der Leseinitiative ist in erste Linie ihrer
guten Arbeit zu verdanken“, erklärte Gehrer. „Lesen fördern“ reicht über die Volksschulen hinaus
auch in Hauptschulen und Unterstufen der Gymnasien. |