Bündnissprecher fordert Taten statt Worte
Wien (bzö) - Als "löblich" bezeichnete heute Bündnissprecher NAbg. DI Uwe
Scheuch die vom ÖGB angekündigte Mitglieder-Rückholaktion. "Endlich kommt auch der ÖGB
auf die Idee, sich um seine Mitglieder zu bemühen und alle Ausgetretenen bzw. Austrittswilligen persönlich
zu kontaktieren, um sie umzustimmen. Bisher haben die Mitglieder den Gewerkschaftsbund ja nur wahrgenommen, indem
man ihnen die Leistungen gekürzt und ihr Vermögen im BAWAG-Deal aufs Spiel gesetzt hat. Wir werden jedoch
ganz genau darauf achten, dass kein Druck auf die Mitglieder ausgeübt wird, indem etwa berufliche Repressalien
(Aufstiegschancen bei der Gemeinde, den ÖBB etc.) angedroht werden".
Scheuch betonte, dass es mit "schönen Worten" sicher nicht getan sei. "Will der ÖGB wirklich
das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit der Mitglieder zurückgewinnen, dann sind weiter gehende, echte
Reformen in der verkrusteten Struktur des ÖGB notwendig. Dafür braucht es eine Offenlegung (und Kürzung
bzw. Streichung) von Pensions- und sonstigen Privilegien und Gagen, eine sofortige Offenlegung des Streikfonds,
den Verzicht auf Penthouse-Luxus und vor allem eine Stärkung demokratischer Mitsprache- und Entscheidungsrechte
der Gewerkschaftsmitglieder usw.".
Der Bündnissprecher ist jedoch mehr als skeptisch, dass die ÖGB-Spitzen tatsächlich den Willen zu
mehr Transparenz haben. "Der neue ÖGB-Chef Hundstorfer hat schon anklingen lassen, dass weiter vertuscht
und blockiert wird. Da ist es kein Wunder, wenn die Mitglieder in Scharen davon laufen. Erst wenn die SPÖ
ihr selbst gestelltes Eigentumsrecht auf die Gewerkschaft aufgibt, besteht die Chance auf eine echte Arbeitnehmervertretung
und ein Ende des roten Bonzentums im ÖGB", so Scheuch abschließend. |