Außenministerin begrüßt "flexible Kompromisslösung" der EU-Innenminister.
Wien (bmaa) - Außenministerin und EU-Ratsvorsitzende Ursula Plassnik hat am 27. 04. die
Kompromiss- lösung der EU-Innenminister in der Frage der Schengen-Visagebühren begrüßt. Diese
trage den besonderen außenpolitischen Interessen der Union „in flexibler Weise“ Rechung.
So sei es sehr positiv, dass gewisse Personengruppen – wie Minderjährige, Schüler, Studenten und Forscher
– im gesamten Schengengebiet überhaupt von der Visumsgebühr befreit sind.
„Dies entspricht unserem Ziel, insbesondere auch den jungen Menschen in den Westbalkanländern eine Möglichkeit
zu geben, Europa aus eigener Erfahrung besser kennen zu lernen und vermehrt von Bildungschancen in der EU Gebrauch
zu machen“, betonte Plassnik.
Weiters begrüßte die EU-Ratsvorsitzende die Einladung der EU-Innenminister an die Kommission, Vorschläge
für Verhandlungsmandate für Visaerleichterungs- und Rückübernahmeabkommen auszuarbeiten und
dabei mit den Westbalkanländern zu beginnen. „Ich halte es für besonders positiv, dass die Innenminister
diesen Schritt ausdrücklich damit begründet haben, dass es sich bei den Westbalkanländern gemäß
den Beschlüssen des Europäischen Rates vom Juni 2003 und vom Juni 2005 um Länder mit einer europäischen
Perspektive handelt“, unterstrich Plassnik. „Nach der Salzburger Erklärung der Außenminister vom März
dieses Jahres ist dies schon das zweite Mal, dass die Union unter österreichischem Vorsitz die EU-Perspektive
unserer südöstlichen Nachbarländer bestätigt.“
Schließlich verwies Plassnik darauf, dass die Innenminister vereinbart haben, die Visumsgebühren bei
jenen Ländern, mit denen über Visaerleichterungs- und Rückübernahmeabkommen verhandelt werden
soll, jedenfalls bis 1. Jänner 2008, also voraussichtlich bis zum Abschluss dieser Verhandlungen, auf ihrem
bisherigen Stand zu belassen. Danach würde wohl durch die Abkommen selbst für eine Lösung gesorgt
werden, die auch für die Vertragspartner der EU akzeptabel sei.
„Auf diese Weise haben wir eine gute Chance, dass es im Verhältnis zu den Westbalkanstaaten letztlich zu gar
keiner Gebührenerhöhung kommt“, betonte Plassnik. „Darüber hinaus geben uns die heutigen Beschlüsse
ganz allgemein einen guten Rückenwind für weitere Fortschritte bei Visaerleichterungen für die Westbalkanländer.
Wir werden auf diesen Entscheidungen im Sinne des Westbalkan-Schwerpunktes des österreichischen EU-Vorsitzes
in den verbleibenden zwei Monaten unserer Präsidentschaft weiter zielstrebig aufbauen“, schloss die EU-Ratsvorsitzende.
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