Messlatte der Mozart-Interpretation  

erstellt am
27. 04. 06

"New York Times" und "MIDEM": Jacobs-Aufnahmen erneut hoch prämiert
Innsbruck (altemusik) - Einen Kompass für die Orientierung im Ozean der Mozartaufnahmen versuchten die Musikkritiker der „New York Times“ in der Ausgabe vom 14. April zu liefern. Weniger die Vollständigkeit, als vielmehr die persönliche Auswahl, war das erklärte Ziel der Journalistenrunde einer der bedeutendsten Tageszeitungen der Welt. Gleich zwei von Ihnen hoben Opernproduktionen von Festwochenchef René Jacobs hervor.

In Anne Midgettes Ohren erweckt er „Così fan tutte“ auf alten Instrumenten „zu pulsierendem Leben“, „entfernt die Fassade und enthüllt einen neuen, beständig lebendigen Mozart.“ Für Allan Kozinn ist Jacobs’ „Le nozze di Figaro“ gar eine „Messlatte der Mozartinterpretation“, voll „scharfer dynamischer Kontraste, rascher Tempi und einem Gesang, der daran ausgerichtet ist, die wechselnden emotionalen Strömungen der Partitur widerzuspiegeln.“

Ähnlich einhellig war man sich auch auf der weltgrößten Musikmesse MIDEM in Cannes, die seit 1994 die besten Klassikproduktionen des Vorjahres auszeichnet. Jacobs’ Aufnahme des Händeloratoriums „Saul“ mit dem RIAS Kammerchor und Concerto Köln erhielt Mitte April in Südfrankreich den Lorbeer der besten Einspielung in der Sparte „Barock“ zugesprochen.

Die New York Times-Kritiken im Original
LE NOZZE DI FIGARO" has everything: a comic look at the battle of the sexes with an enduringly subversive political undercurrent. It is also a moving study in the power of forgiveness with magnificently turned arias, brilliant ensembles and a fantastic orchestral score. It's hard to imagine a more perfect opera (except, perhaps, when you're hearing "Die Zauberflöte"), and great recordings are plentiful. But René Jacobs's 2004 account is a high-water mark. Using period instruments and an energetic young cast schooled in historical style, Mr. Jacobs produces a finely nuanced but also viscerally exciting performance, propelled by sharp dynamic contrasts, brisk tempos and singing calibrated to reflect the score's changing emotional currents. (Allan Kozinn)

For Mozart of a different color, turn to the state of the art: "COSÌ FAN TUTTE" brought to vibrant life on period instruments, with the little improvisatory fillips that would have been standard in Mozart's day, by the marvelous René Jacobs. Gamboling with this antic opera, guiding an able cast, he strips away the veneer and reveals Mozart to be newly, enduringly alive. (Anne Midgette)

Informationen: http://www.altemusik.at
     
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