Innenministerin Liese Prokop überreichte am 26. April in der Flugeinsatzstelle Meidling den
fünf Piloten die Privathubschrauberpilotenscheine.
Wien (bmi) - Innenministerin Liese Prokop bedankte sich bei den neuen Piloten, dass sie diesen
"für die Polizei eher unüblichen Karriereweg eingeschlagen haben". Die Ausbildung zum Hubschrauberpiloten
des Innenministeriums "genießt internationale Anerkennung", betonte Prokop. Es können nur
Polizistinnen oder
Innenministerin Liese Prokop und GD Erik Buxbaum mit den neuen Piloten und Mitarbeitern der Flugpolizei. Foto:
BM.I/Alexander Tuma |
Polizisten Hubschrauberpiloten im Innenministerium werden. Das sei eine gute Kombination: Polizist und Pilot, sagte
die Ressortchefin.
Die neuen Piloten sind: Erwin Gross vom Einsatzkommando Cobra aus Graz, Gerald Hiesmayr vom Bundeskriminalamt aus
Linz, Sven-Eric Kronheim vom Landespolizei- kommando Oberösterreich, Helmut Metzler vom Einsatzkommando Cobra
aus Innsbruck und der Kärntner Stefan Pichler vom Landespolizeikommando Wien.
Die Bewerber müssen fliegermedizinisch und fliegerpsychologisch geeignet sein. Nach 40 Flugstunden können
sie zur Privathubschrauberpilotenprüfung antreten. Die Erlangung des Berufshubschrauberpilotenscheines und
das Absolvieren der vorgesehenen Ausbildungsmodule sind die nächsten Schritte zum Erhalt der vollen Einsatzberechtigung
am Polizei-Hubschrauber. Die gesamte Ausbildung dauert cirka vier Jahre. In den vergangenen Jahren wurden Bewerber
mit fliegerischen Vorkenntnissen bevorzugt aufgenommen, um Ausbildungskosten zu sparen und die Ausbildungsdauer
zu verkürzen.
Die Abteilung Flugpolizei im BM.I wurde im Jahr 1955 gegründet. Auslöser dafür waren die Lawinen-
und Hochwasserkatastrophen in diesem Jahrzehnt. In den Anfangsjahren wurden die Aufgaben der Flugrettung mit kleinen
Flächenflugzeugen wahrgenommen. Im Jahr 1983 wurden die Flugrettungsaufgaben ausgeweitet; im Jahr 2000 wurden
diese Agenden vom ÖAMTC übernommen.
Derzeit stehen dem BM.I 17 Hubschrauber, davon zwei mit FLIR-Geräten ausgestattete Maschinen zur Verfügung.
Seit dem Jahr 1986 betreibt das BM.I eine eigene Hubschrauberschule. Seit 1. Dezember 2005 leitet Mag. Werner Senn
die Abteilung Flugpolizei. Werner Senn ist selbst seit 22 Jahren in der Flugpolizei tätig. Er hat selbst Großeinsätze
wie bei der Lawinenkatastrophe in Galtür und beim Hochwasser 2005 geleitet. Er ist Inhaber eines Privatpilotenscheines.
Gerade die Hochwasserbewältigung der vergangenen Wochen hat gezeigt, dass das Einsatzmittel Hubschrauber in
unserem Bundesgebiet eine unverzichtbare Notwendigkeit darstellt.
Seit dem Jahr 2000 hat das BM.I 4.821 Einsätze allein im Zusammenhang mit Katastrophenbewältigung geflogen
(Lawinenkatastrophen, Waldbrände, Hochwasser). Das Einsatzspektrum verlagert sich immer mehr hin zur Kriminalitätsbekämpfung
und zu Nachteinsätzen.
Derzeit verfügt das BM.I - einschließlich der Absolventen des letzten Hubschrauberpilotenkurses - über
39 Hubschrauberpiloten und eine Pilotin. Pro Jahr werden ca. 6.000 Flugstunden absolviert. An Hubschraubern stehen
die Typen Agusta Bell Jet Ranger, kurz AB 206, Ecureuil AS 350 B1 und AS 355 F2 bzw. N zur Verfügung. Das
Innenministerium will die Hubschrauberflotte modernisieren. Ressortchefin Prokop hofft, bereits im Herbst des Jahres
Probegeräte zur Verfügung zu haben. |