Umweltstadträtin Sima ehrte renommierte Klimaforscherin im Rahmen der Veranstaltung "Nie
wieder Tschernobyl"
Wien (rk) - Im Rahmen der Veranstaltung "Nie wieder Tschernobyl" hat Umweltstadträtin
Ulli Sima am 26. 04. Abend das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien an Helga Kromp-Kolb übergeben.
Kromp-Kolb ist Professorin für Meteorologie am Department Wasser, Atmosphäre und Umwelt der Universität
für Bodenkultur Wien und Lektorin am Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien.
Überreichung des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien an Helga Kromp-Kolb durch StR. Mag.a Ulli Sima,
Foto: Christian Fürthner |
"Ich freue mich ganz besonders, Helga Kromp-Kolb dieses Verdienstzeichen verleihen zu dürfen und mich
damit für ihre Verdienste im Bereich der Klimaforschung und weit darüber hinaus zu bedanken", so
Umweltstadträtin Sima. "Was Helga Kromp-Kolb im besonderen auch auszeichnet, ist es, die komplexen wissenschaftlichen
Zusammenhänge für eine breite Öffentlichkeit verständlich zu machen und damit Gehör zu
finden. Sie wurde dafür auch zur Wissenschafterin des Jahres 2005 ernannt", so Sima. Die am 14. November
1948 in Wien geborene Helga Kromp-Kolb arbeitet neben Fragen zum Klimawandel auch an weiteren wissenschaftlichen
Themen wie etwa nukleare Sicherheit grenznaher AKWs, Ozon oder Feinstaub. Sie ist auch Mitglied in zahlreichen
Kommissionen und Arbeitsgruppen wie etwa auch im Forum für Atomfragen", so Sima. Kromp-Kolb hat nach
der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl mit ihrer Arbeit "Diskussion meteorologischer Aspekte der radioaktiven
Belastung in Österreich durch den Reaktorunfall in Tschernobyl" der Stadt Wien hilfreiche Informationen
zur Verfügung gestellt. Wissen um die drastischen Auswirkungen des Atomunfalls war vor 20 Jahren erschreckend
gering. Durch ihre Klimaforschungen hat die Wissenschafterin des Jahres 2005 auch wesentliche Inputs für das
Wiener Klimaschutzprogramms KliP gegeben. Die Forschungen liefern wesentliche Grundlagen für die Umsetzungsmaßnahmen
im KliP. "Helga Kromp-Kolb ist eine mahnende Stimme und tritt entschieden dagegen auf, dass Atomkraft eine
Antwort auf den Klimawandel sei. Die Atomlobby wird nicht müde, unter dem Deckmantel des Klimaschutzes den
Neubau von AKWs zu forcieren und das 20 Jahre nach dem dramatischen Unfall in Tschernobyl, an dem unzählige
Opfer noch heute leiden", so Sima.
Akademischer Werdegang von Kromp-Kolb
Helga Kromp-Kolb, geboren am 14. November 1948 in Wien, studierte an der Universität Wien Meteorologie,
wo sie 1971 promovierte und sich 1982 im Spezialbereich Umweltmeteorologie habilitierte. An der Uni Wien war sie
zuerst als Assistentin und bis 1995 als Dozentin tätig. Von 1986 bis 1995 leitete sie die Abteilung Umweltmeteorologie.
Parallel dazu stand sie von 1976 bis 1993 der gleichnamigen Abteilung an der Zentralanstalt für Meteorologie
und Geodynamik vor. 1995 wurde sie als Uni- Professorin für Meteorologie an die Universität für
Bodenkultur berufen, wo sie seit 2003 auch Vorsitzende des Senats ist. 1991 wurde sie mit dem Konrad-Lorenz-Umweltpreis
ausgezeichnet, im letzten Jahr wurde sie Wissenschafterin des Jahres 2005. |