Wien (bmaa) - Weltweit leben 6,5 Milliarden Menschen, davon 457 Millionen in der EU, 300 Millionen in den
USA und 1,3 Milliarden in China. Österreichs Engagement in den Bereichen Diabetes und Frauengesundheit beschränkt
sich deshalb nicht nur auf die EU-Ebene. Im Rahmen des informellen Treffens der Gesundheitsminister/innen bemüht
sich Gesundheits- und Frauen- ministerin Maria Rauch-Kallat auch um einen Schulterschluss mit China und den USA.
Neben den Amtskollegen auf EU-Ebene werden sowohl der amerikanische Gesundheitsminister Michael Leavitt als auch
der chinesische Gesundheitsminister Gao Qiang in Wien sein. Die an den beiden Konferenztagen anwesenden Minister/innen
vertreten also die Interessen von über 2 Mrd. Menschen – einem Drittel der gesamten Weltbevölkerung.
Diabetes II – weltweit unterschätzte Krankheit
Mit weltweit 170 Millionen erkrankten Menschen, davon allein 22,5 Millionen in Europa, stellt Diabetes II eines
der größten medizinischen und gesundheitspolitischen Probleme unserer Zeit dar. Bis zum Jahr 2025, also
innerhalb der nächsten 20 Jahre, könnten 60 Mio EU-Bürger Diabetiker/innen sein. Die Prognosen der
WHO sowie die Ergebnisse des ersten österreichischen Diabetesberichtes verdeutlichen den Handlungsbedarf zur
Bekämpfung von Diabetes II. Die Folgeschäden (neben Amputationen, auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschäden
und Erblindung) sind irreparabel und führen zu einer drastischen Einschränkung der Lebensqualität.
Der Schlüssel zu Eindämmung von Diabetes liegt in der Prävention: Es geht um die Betonung und um
die EU-weite Förderung eines gesunden Lebensstils und die Schaffung eines Lebensumfelds, das es leicht macht,
Gesundes auszuwählen. Und es geht um die Früherkennung von nicht-diagnostiziertem Typ-II Diabetes, um
rechtzeitige professionelle Behandlung und Selbstvorsorge zur Reduzierung und Vermeidung von Komplikationen. Ein
wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Erarbeitung nationaler Diabetespläne, die Vorbeugungs- und Früherkennungsprogramme
sowie klare Zielsetzungen enthalten.
Frauenherzen schlagen anders
Mit der Initiative zur Frauengesundheit leistet Österreich einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung von
gender based medicine.
Künftig sollen die unterschiedlichen Bedürfnisse von Frauen und Männern in der Diagnose und medizinischen
Versorgung aber auch in Prävention und Arzneimittelentwicklung stärker berücksichtigt werden. 1997
erschien der erste Bericht der Europäischen Kommission zur gesundheitlichen Situation der Frauen. Inzwischen
hat sich sowohl im medizinischen Bereich (gender based medicine) als auch in der Weise wie Frauen leben und arbeiten
viel geändert. Beim informellen Treffen der Gesundheitsminister/innen werden vorrangig folgende vier Krankheitsbilder
priorisiert: Kardiovaskuläre Erkrankungen bei Frauen, geschlechtsspezifische Folgen von Rauchen-Lungenkrebs,
Osteoporose und Endometriose. Ziel der österreichischen Präsidentschaft ist die Initiierung eines europäischen
Frauengesundheitsberichtes, der den Status aller 25 EU-Mitglieder in diesem Bereich dokumentiert. |