Kärntens erstes Frauengesundheitsprogramm  

erstellt am
26. 04. 06

Programm umfasst 57 Gesundheitsmaßnahmen und ist einzigartig in Österreich
Klagenfurt (lpd) - Konkrete Handlungsfelder, regionale Besonderheiten und die Berücksichtigung von Gewalt als Gesundheitsrisiko für Frauen umfasst das erste Kärntner Frauengesundheitsprogramm, welches am 26. 04. von Gesundheitsreferent LR Wolfgang Schantl im Kärntner Landesarchiv vorgestellt wurde. "Das Kärntner Frauengesundheitsprogramm ist einzigartig in Österreich und umfasst 57 Maßnahmen, um die Gesundheit der Frauen in Kärnten zu verbessern", so der Gesundheitsreferent.

"Obwohl Frauen in Kärnten durchschnittlich um sieben Jahre länger leben als Männer, bedeutet das nicht zwingend, dass sie länger gesünder und beschwerdefrei leben“, stellte Schantl fest. Eine gezielte Vorgehensweise bedarf jedoch fundierter Entscheidungsgrundlagen und konkreter Strategien. Als Mediziner wisse er, dass Frauen andere gesundheitliche Risiken haben als Männer. "Das vorliegende Kärntner Frauengesundheitsprogramm ist ein wertvolles Planungsinstrument für die nächsten Jahre."

Von Expertinnen und Experten werden im Programm altersspezifische Probleme und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Untersucht wurden unter anderem die Bereiche Osteoporose, die Gesundheit von Frauen mit Behinderungen und von Frauen, die im Tourismus arbeiten. Eingehend beschäftigt sich das Programm mit der psychischen Gesundheit, und den Wechseljahren. Durch die schrittweise Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen will der Gesundheitsreferent den negativen gesundheitlichen Auswirkungen von geschlechtsspezifischen Unterschieden entgegenwirken.

Als erste Maßnahme soll bei Informationsveranstaltungen im Rahmen der Aktion "Gesunde Gemeinde" das Thema "Psychische Erkrankungen" angesprochen und gleichzeitig enttabuisiert werden, gab Schantl bekannt. Allein im Jahr 2004 suchten 11.525 Kärntner einen Facharzt für Neurologie und Psychiatrie auf. 64 Prozent davon waren Frauen. Erarbeitet wurde das Kärntner Frauengesundheitsprogramm vom Frauengesundheitszentrum Kärnten in Villach unter Geschäftsführerin Regina Steinhauser.

Die Forschungsarbeiten stammen von den renommierten Sozialwissenschafterinnen Birgit Buchinger und Ulrike Gschwandtner. Die Finanzierung erfolgte durch das Land Kärnten mit rund 20.000 Euro, das Frauengesundheitszentrum Kärnten und den Fonds Gesundes Österreich. Die Kärntner Gebietskrankenkasse unterstützt das Projekt ebenso.
     
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