Energieminister Martin Bartenstein beim Internationalen Energieforum in Doha
Doha (bmwa) - “Der Ölpreis hat sich in den letzten zwei Jahren etwa verdoppelt und ist derzeit
mit 75 Dollar pro Barrel viel zu hoch” sagte Martin Bartenstein, Energieminister und Vorsitzender des EU-Energierates
am 24. 04. beim Internationalen Energieforum in Doha, an dem Vertreter von 54 Erdöl produzierenden und
Erdöl konsumierenden Staaten teilnehmen. Es sei notwendig, Strategien zu entwickeln, um diesem Preisanstieg
entgegen zu wirken. Marktmechanismen und freier Zugang zu Ressourcen sind dafür grundsätzliche Voraussetzungen.
Bei der Konferenz habe es breite Zustimmung gegeben, Investitionen in die Förderung und Verarbeitung von Erdöl,
insbesondere in den Ausbau von Raffineriekapazitäten, voranzutreiben. Es sei aber angesichts eines weiter
zunehmenden Energieverbrauches - vor allem durch die steigende Nachfrage in Indien und China - notwendig, auch
in Energie sparende und umweltfreundliche Technologien zu investieren. Die EU werde dabei Beispiel gebend vorangehen
und etwa gemeinsam mit der OPEC Klimaschutzmassnahmen entwicklen.
Bei einer von der früheren EU-Energiekommissarin Loyola de Palacio moderierten Diskussionsrunde mit seinen
Ministerkollegen Zhang (China), Khristenko (Russland), Daukoru (Nigeria und OPEC-Präsident) und Ramirez Careno
(Venezuela) diskutierte Bartenstein den sicheren und umweltfreundlichen Zugang zu Energie. Um Versorgungssicherheit
auch in Zukunft zu gewährleisten, so Bartenstein, sei es wichtig, gegenseitigen Zugang zu Energiequellen und
Märkten zu ermöglichen. Es gehe dabei um die Versorgungssicherheit für die Erdöl konsumierenden
Länder und deren Sorge um ausreichend vorhandene Liefermengen. Es sei aber eine “Frage der Fairness”, auch
die Nachfragesicherheit für Erdöl produzierenden Länder zu gewährleisten, die rechtzeitig Informationen
brauchen, wieviel sie investieren müssen, um ausreichend Erdöl fördern und anbieten zu können.
Bartenstein betonte neuerlich, dass nicht weniger sondern mehr globale Energiepolitik in Zukunft notwendig sei,
denn kein Land könne diese Fragen alleine lösen, es brauche dazu multilaterale Maßnahmen. Konsumierende
und produzierende Länder seien schließlich voneinander abhängig. Bartenstein forderte in diesem
Zusammenhang Russland auf, die Energiecharta zu ratifizieren.
Im Rahmen des Internationalen Energieforums ist Bartenstein auch mit dem Schweizer Bundespräsidenten Leuenberger,
OPEC-Präsidenten Daukoru, EU-Energiekommissar Piebalgs und dem saudiarabischen Prinzen und stellvertretenden
Erdölminister Abdulaziz Bin Salman zu bilateralen Gesprächen zusammengetroffen. |