Erster Schritt: Partnerschaft für die Sicherheit EU - Westbalkan – Konvention für Polizeikooperation
in Südosteuropa und „Wiener Erklärung“ angenommen
Wien (bmi) - „Wir haben heute mit über 50 Staaten und Organisationen eine „Partnerschaft für
die Sicherheit“ zwischen der EU und interessierten Drittstatten beschlossen und diese nimmt mit dem Westbalkan
bereits konkrete Gestalt an“, sagte Innenministerin Liese Prokop am 05. 05. Bei der „Internationalen Konferenz
zu Inneren Sicherheit“ am 4. und 5. Mai 2006 in Wien wurde die „Wiener Erklärung zur Partnerschaft für
die Sicherheit“ angenommen und eine Polizei- Kooperations-Konvention für Südosteuropa sowie weitere Dokumente
unterzeichnet. „Ein so breiter Dialog der EU mit Drittstaaten über ein gemeinsames Sicherheits-Konzept ist
bisher einmalig in der Geschichte, und ich freue mich, dass das unter der österreichischen Präsidentschaft
gelungen ist“, so Prokop.
An den Diskussionen bei der Konferenz haben Minister aus folgenden Bereichen teilgenommen: der EU, den Beitrittsländern
und -Beitrittskandidaten, den Westbalkan-Ländern und den Ländern der Europäischen Nachbarschaftspolitik,
der Russischen Föderation und den USA. „Die „Wiener Erklärung zur Partnerschaft für die Sicherheit“
ist die Grundlage für die Herausbildung konkreter Sicherheits-Partnerschaften zwischen der EU und Drittstaaten.
Sie beinhaltet gemeinsame Ziele, Grundsätze und Inhalte der Zusammenarbeit“, erläuterte die Innenministerin.
Darauf aufbauend solle nun bis zum Ende der österreichischen EU-Präsidentschaft eine entsprechende EU-Kooperationsstrategie
für den Westbalkan fertig gestellt werden. „Mit der heutigen Unterzeichnung der Polizeikooperations-Konvention
für Südosteuropa haben wir bereits einen großen Schritt in Richtung einer Partnerschaft EU - Westbalkan
getan. Unterzeichner der Konvention sind Albanien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Moldau, Montenegro, Rumänien
und Serbien.
Die Verhandlungen zur Polizeikooperations-Konvention für Südosteuropa haben auf Initiative Österreichs
bereits im Sommer 2005 begonnen. „Wir haben die beteiligten Staaten bei diesen Verhandlungen mit unserem Know-How
und der Begleitung durch Experten und Praktiker des Innenministeriums unterstützt. Österreich ist damit
eine Art Geburtshelfer dieser Konvention,“ so Prokop. Auch von Seiten Deutschlands, Europols und des Stabilitätspaktes
für Südosteuropa und der Austrian Development Agency kamen Unterstützungsbeiträge.
„Mit dieser Polizeikooperations-Konvention für Südosteuropa erreichen wir drei Ziele: erstens eine verbesserte
Zusammenarbeit in Südosteuropa im Kampf gegen OK, Drogenhandel, Menschenhandel oder Korruption; zweitens
mehr Sicherheit in der Region und für die Europäische Union; drittens eine Grundlage für die „Partnerschaft
für die Sicherheit“ zwischen der EU und den Balkan-Staaten“, sagte Prokop.
Die Balkan-Länder würden damit deutlich näher an die (Schengen-)Standards der Polizeilichen Zusammenarbeit
in der EU herangeführt, “womit die polizeiliche Zusammenarbeit mit ihnen in Hinkunft viel leichter sein wird.
Kooperationsformen, wie sie in der EU üblich sind, sollen auch für die Polizeikooperation am Westbalkan
gelten: gegenseitiger Informationsaustausch, gemeinsame Ermittlungsteams oder Stärkung grenzüberschreitender
Kooperationsformen wie Observation, Nacheile und kontrollierte Lieferung“, schloss die Innenministerin. |