Bartenstein: EU-Erweiterung hat ganz Europa genützt  

erstellt am
08. 05. 06

Österreich profitiert am stärksten von Erweiterung
München (bmwa) - „Die EU Erweiterung war und ist eine Erfolgsstory für Österreich und für ganz Europa", sagte Wirtschaftsminister und EU-Ratsvorsitzender Martin Bartenstein beim 5. Münchner Economic Summit der BMW Stiftung Herbert Quandt. Unter dem Motto „Europe and the New Division of Labour" diskutierte Bartenstein unter anderem mit Günther H. Oettinger, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, dem deutschen Ökonomen Hans Werner Sinn, Didier Lombard, CEO von France Telekom und James W. Robinson, Vizepräsident der amerikanischen Handelskammer, die Chancen und Herausforderungen der EU-Erweiterung.

Österreich sei jenes Land, das am stärksten von der Ostöffnung und EU-Erweiterung profitiert habe. "Die Österreichische Wirtschaft hat durch die Ostöffnung ein zusätzliches Wachstum von 3,5 Prozent verzeichnet. Durch die Erweiterung der EU sind 77.000 neue Jobs entstanden", so Bartenstein. Die Österreichischen aktiven Direktinvestitionen seien nicht zuletzt durch die Ostöffnung auf insgesamt 58 Milliarden Euro, die passiven Direktinvestitionen auf 53 Milliarden gestiegen. Österreich sei größter Investor in Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Serbien und Bosnien und Nummer-Drei-Investor in Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakischen Republik.

Ganz Europa habe von der Erweiterung profitiert. Der Einkommensabstand zwischen alten und neuen Mitgliedsstaaten habe sich verringert, das Pro-Kopf-Einkommen in den neuen Mitgliedsstaaten sei von 44 auf 50 Prozent des Levels der alten EU-Mitgliedsstaaten gestiegen. Die neuen Mitgliedsstaaten bringen zusätzliche Dynamik in die EU. Sie sind in den letzten 10 Jahren mit durchschnittlich 3,75 Prozent schneller gewachsen als die alten EU-Staaten mit einem durchschnittlichen Wachstum von 2,5 Prozent.

Die Zeichen in Europa stehen auf Wachstum, so Bartenstein weiter, das Wachstum ziehe wieder an. Es sei auch erfreulich, dass die Zahl der Arbeitslosen in Europa sinke, auch wenn die Arbeitslosigkeit noch immer viel zu hoch sei. Ziel sei es, bis Ende des Jahres auf unter 18 Millionen Arbeitlose in Europa zu kommen.

Dennoch liege Europa in Bezug auf Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit noch deutlich hinter den USA oder China. Jetzt gehe es darum, alle Möglichkeiten für mehr Wachstum auszuschöpfen, etwa durch einen gemeinsamen Binnenmarkt für Dienstleistungen durch die Dienstleistungsrichtlinie.
     
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