Innsbruck (lfu) - Kürzlich war das TV-Wissenschaftsmagazin Newton in
Tirol zu Gast, um das bungee jumping auf der Europabrücke unter die Lupe zu nehmen. Das Institut für
Sportwissenschaft der LFU Innsbruck hat die Sprünge unter der Leitung von Dr. Kurt Schindelwig biomechanisch
analysiert. Die auftretenden Beschleunigungen beim Sprung von TV-Stuntman Bernd Hupfauf wurden mittels Beschleunigungssensoren
und einem mobilen Datenlogger erfasst.
Die Ergebnisse (siehe Abbildung im Anhang) zeigen deutlich, dass die maximale Beschleunigung unter 3 g (also nicht
ganz beim dreifachen Körpergewicht, das am bungee Seil hängt) lag und somit beim Sprung keine gesundheitliche
Gefährdung vorlag. „Dies mag bei einem Sprung in eine Tiefe von 192 Metern auf den ersten Blick verwundern.
Das bungee Seil ist jedoch ca. 40 m lang und dehnt sich um ca. das Vierfache – dies erklärt die geringen und
somit für den bungee jumper gefahrlosen Beschleunigungen“, erklärt Dr. Schindelwig.
Weiters wurden anhand eines „Polar“-Messgeräts die Pulsveränderungen gemessen. So konnte festgestellt
werden, dass der Puls kurz vor Absprung bei 130 Schlägen lag, obwohl keine körperliche Belastung vorlag.
Das Institut für Sportwissenschaften unter der Leitung von Dekan Prof. Werner Nachbauer ist wissenschaftlich
führend im Bereich der biomechanischen Messungen, der sportartspezifischen Leistungsdiagnostik und der Materialoptimierung.
Mit eigens entworfenem Equipment und Messgeräten unterstützen die Forschenden österreichische Sportathleten
auf ihrem Weg zu Höchstleistungen. So stellen diese Forschungsergebnisse aber nicht nur für den Spitzensportler,
sondern auch für den Breiten- oder für den Extremsport, wie hier im Fall des bungee jumpings, wichtige
Erkenntnisse dar. |