St. Pölten (nöwpd) - Bei Voith Paper in St. Pölten, noch vor
einem Jahr in einem konjunkturellen Wellental, zeigt das Barometer jetzt deutlich "Tendenz steigend".
"Der Markt hat sich entwickelt, der Auftragseingang ist gut", sagt Voith-Manager Alfred Riedl. Voith
Paper erzielt mit derzeit 312 Mitarbeitern einen Umsatz von 150 bis 200 Millionen Euro.
"Es gibt sogar Aufträge aus den USA", berichtet Riedl im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
Zudem stehen Verpackungspapier- und Kartonmaschinen für China und Deutschland in den Auftragsbüchern.
Besonders stolz ist man bei Voith aber darauf, dass "wir im März wieder eine Weltrekord-Maschine für
die Produktion von Verpackungspapier in Spanien in Betrieb nehmen konnten." Die Maschine hat eine Siebbreite
(Produktionsbreite) von über 8,50 Meter und eine Kapazität von 400.000 Tonnen pro Jahr, wobei sie zu
100 Prozent Altpapier verarbeiten kann. 400.000 Jahrestonnen - das entspricht der Menge von täglich zwei Eisenbahnzügen
mit jeweils 30 Waggons.
Im Markt werde der Verdrängungswettbewerb immer deutlicher spürbar, erläutert Riedl. Große
rentablere Anlagen verdrängen kleinere Erzeuger aus dem Markt. Aus der Sicht von Voith Paper, auf Großanlagenbau
spezialisiert, eine positive Entwicklung.
Die Papiermaschinenbauer aus St. Pölten haben aber schon längst weitere Schritte in die Zukunft gesetzt.
Sie zielen auf eine neue Trocknungstechnik, die gleich mehrere Vorteile mit sich bringt: kürzere Maschinen,
damit weniger Infrastrukturbedarf (Hallenfläche) und weniger Energieverbrauch. "Und auch die Papierqualität
wird besser", meint Riedl, der große Hoffnungen in das Know-how der Voith Paper Spezialistentruppe setzt.
Ein erstes Projekt dieser neuen Generation sei bereits in Produktion. Weitere interessante Entwicklungen sind in
der Pipeline.
Unterm Dach von Voith Paper und unter der Geschäftsführung von Alfred Riedl ist erst vor kurzem die Voith
Paper Rolls ausgegliedert worden. Die Tochter mit 200 Mitarbeitern fertigt nicht nur selbst jährlich rund
1.000 verschiedenste Walzen für Papiermaschinen, sie koordiniert auch weltweit den gesamten Bedarf an Walzen
für die Voith-Papiertechnik. Dabei geht es insgesamt um rund 2.500 Stück pro Jahr.
"Auch Forschung und Entwicklung in diesem Bereich und die Definition von Standards für alle Fertigungsstandorte
erfolgen hier bei uns", berichtet Riedl. Er spricht überhaupt von einem Voith Walzen-Cluster in Ostösterreich
mit dem Zentrum St. Pölten. Produktion und Service der Walzen werden im Zusammenspiel der Standorte St. Pölten,
Wimpassing (Bez. Neunkirchen) und Laakirchen (OÖ) abgewickelt. |