Kassel (universität) - 50 Hochschulforscherinnen und Hochschulforscher
aus dem deutschsprachigen Raum haben beschlossen, den bisher lose bestehenden Beziehungen eine konkretere Form
zu geben und am 04. 05. in Kassel im Rahmen ihrer ersten gemeinsamen Konferenz in Deutschland die "Gesellschaft
für Hochschulforschung" ins Leben gerufen. Hauptziele der Gesellschaft sind die Intensivierung des fachlichen
Austauschs und der Kooperation sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses von Hochschulen und
Forschungseinrichtungen, die im Bereich der Hochschulforschung tätig sind.
Der Vorstand besteht aus Repräsentantinnen und Repräsentanten der deutschen Hochschulforschungseinrichtungen
sowie aus zwei Vertreterinnen von Doktoranden in diesem Feld.
Die Einrichtung einer solchen Fachgesellschaft lag nahe, weil die Zahl derjenigen, die sich in Deutschland forschend
mit Hochschulen beschäftigen, in den letzten Jahren gestiegen ist und auch das Interesse an Themen der Hochschulforschung
stark zugenommen hat. Ob Einführung von Managementansätzen in der Leitung von Hochschulen, Bologna-Reform,
Bachelor- und Master-Studiengänge, Juniorprofessuren, Internationalisierung oder Evaluation und Akkreditierung,
angesichts der rasanten Entwicklungen in Hochschulwesen - sowohl national als auch international - werden bei Planungen
und Entscheidungen immer häufiger der Rat und verlässliche Informationen von Experten benötigt.
Zugleich wächst an den Hochschulen selbst der Bedarf an professionellen Nachwuchskräften mit Wissen in
den Bereichen Hochschulforschung und Hochschulmanagement. Auch einige neue Master-Studiengänge, die Ausbildung
in diesen Bereich anbieten, sind bereits entstanden.
Die Initiative zur Gründung der Gesellschaft für Hochschulforschung ging vom Internationalen Zentrum
für Hochschulforschung Kassel (INCHER-Kassel) aus. Dieses Forschungsinstitut, das ehemalige Wissenschaftliche
Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung der Universität Kassel, war schon vor mehr als 16 Jahren Impulsgeber,
als in Kassel der internationale Zusammenschluss der Hochschulforscher, das Consortium of Higher Education Researchers
(CHER), gegründet wurde. CHER gehören heute 160 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus mehr als
30 Ländern an.
Heute, am 5. Mai 2006, setzen die Hochschulforscherinnen und -forscher ihre Konferenz zum Thema "Neue Governance-Modelle
an Hochschulen: Erwartungen, Praxis, Wirkungen" fort. Die Tagung stellt aktuelle Erkenntnisse zur Einführung
von Ansätzen des New Public Management bei der Leitung von Hochschulen in den Mittelpunkt. Die Gründungsmitglieder
vereinbarten u.a. die Durchführung von Jahrestagungen. Die Jahrestagung 2007 hat das Thema "Beschäftigungsfähigkeit:
Kompetenzvermittlung, Kompetenzerwerb, Verwendung von Kompetenzen im Beruf". |