Europäische Konferenz über Technologieplattformen in Wien
Wien (bmwa) - "Das Wachstum in Europa zieht erfreulicherweise wieder an. Dennoch liegt Europa
mit einem prognostizierten Wachstum von rund 2 Prozent für 2006 deutlich hinter den USA und China zurück.
Wir müssen daher alles tun, um mehr Wachstum und damit mehr Beschäftigung in Europa zu ermöglichen.
Investition in Forschung und Entwicklung ist dabei eines der wichtigsten Werkzeuge", sagte Wirtschafts- und
Arbeitsminister Martin Bartenstein am 04. 05. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem EU-Kommissar für
Wissenschaft und Forschung, Janez Potocnik und dem Europaparlamentarier Vittorio Prodi im Rahmen einer österreichischen
Präsidentschaftskonferenz zum Thema "Europäische Technologieplattformen" im Austria Center
Vienna. Mit 18,2 Millionen sei die Zahl der Arbeitslosen immer noch zu hoch. Es sei aber erfreulich, dass die Arbeitslosigkeit
in Europa zurückgehe, so Bartenstein. Er sei zuversichtlich, dass das Ziel erreicht werde, die Zahl Arbeitslosen
in Europa bis zum Ende des Jahres unter 18 Millionen zu senken.
Im Bereich Forschung und Entwicklung seien Europäische Technologieplattformen neben Clustern, die beim informellen
Wettbewerbsfähigkeitsrat in Graz intensiv diskutiert wurden, ein wichtiges Instrument der europäischen
Innovationspolitik. Die Konferenz, die gemeinsam mit der Kommission organisiert wird, sei die erste Gelegenheit
für alle involvierten Stakeholder, Europäische Technologieplattformen breit zu diskutieren.
Die zweitägige Konferenz führt Interessensgruppen aus den unterschiedlichen Technologiebereichen zusammen,
vernetzt diese mit der administrativen Seite der Europäischen Mitgliedsstaaten und wird vom BMWA, der Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) und der Europäischen Kommission veranstaltet. Europäische Technologieplattformen konzentrieren
sich auf strategische Fragen, die das zukünftige Wachstum Europas betreffen, wo Wettbewerbsfähigkeit
und Nachhaltigkeit von großen technologischen Fortschritten abhängen. Sie bringen Interessensgruppen
mit Spitzenvertretern der Industrie zusammen, um mittel- bis langfristige Zielsetzungen in Forschung und technologischer
Entwicklung zu definieren und Eckpunkte für deren Verwirklichung festzulegen. "Technologieplattformen
spielen eine Schlüsselrolle bei der Anpassung der EU-Forschungsprioritäten an die Bedürfnisse der
Industrie. Sie betreffen die gesamte wirtschaftliche Wertekette und stellen sicher, dass durch Forschung erzeugtes
Wissen in Technologien und Prozesse umgewandelt wird, woraus schließlich marktfähige Produkte und Dienstleistungen
entstehen.", so Bartenstein.
Insgesamt haben sich bereits 30 thematisch fokussierte Technologieplattformen gebildet, die von der Europäischen
Kommission als solche anerkannt werden. Sie inkludieren alle wesentlichen Stakeholdergruppen (Industrie, Forschung,
Anwendergruppen, KMU-Verbände, etc.) und decken die für Europa wesentlichen Forschungs- und Technologiebereiche
ab. Alle Technologieplattformen haben bislang eine gemeinsame Vision formuliert, und die meisten Technologieplattformen
arbeiten derzeit an der strategischen Forschungsagenda, manche haben diese bereits fertig ausgearbeitet.
Österreich und die Europäischen Technologieplattformen
Die österreichische Industrie sei in die Europäischen Technologieplattformen stark eingebunden, etwa
durch Unternehmen wie, AVL lIst, VOEST Alpine oder FACC. Insbesondere gelte dies für Technologieplattformen
in Industriesparten, die in Österreich traditionell gut entwickelt sind, wie Stahl, Straßen- und Schienentransport
oder Materialtechnologien. Aber auch in Themenbereichen wie "Embedded Systems" ("Intelligente Geräte",
etc.) ist Österreich sehr gut positioniert.
Österreich ist derzeit bereits an 20 der 30 Technologieplattformen beteiligt. Insgesamt sind 15 österreichische
Großunternehmen, 5 KMU und 9 österreichische Forschungsinstitute/Universitäten unmittelbar in jeweils
mindestens eine Europäische Technologieplattform eingebunden. |