LH Pröll: Bürgernähe, EU-Förderkulisse und Hochwasserschutz die zentralen
Themen
Laa/Thaya (nlk) - Die Bürgernähe, die Aufteilung der künftigen EU-Förderkulisse
und der Mittel für den Hochwasserschutz waren die zentralen Themen der Sitzung der Landeshauptleute- konferenz
in Laa an der Thaya am 03. 05. unter Vorsitz von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll. Als ganz wichtiges
Anliegen der Bundesländer bezeichnete der Landeshauptmann die verstärkte Einbindung der nationalen Parlamente
in gesetzliche Materien, die auf europäischer Ebene getroffen werden. So sollen Gesetzesbeschlüsse künftig
verstärkt auf ihre subsidiäre Gesinnung überprüft werden. Aus diesem Grund wird möglichst
rasch eine ständige Arbeitsgruppe eingesetzt, die auch politisch besetzt ist, damit „die Sacharbeit auch von
der politischen Arbeit begleitet wird“, wie Pröll betonte.
Eine ganz spezifische Niederösterreich-Facette ist die verstärkte Bürgernähe in Sachen Wohnbauförderung
und Wohnbauservice. Ab 1. Juni dieses Jahres werden die komplette Erstinformation, die Beratung und das Ansuchen
um Wohnbauförderung über die Bürgerbüros der Bezirkshauptmannschaften erfolgen. Ebenso werden
Sozialanliegen – von der Information über die Beratung bis zu individuellen Lösungen – ab 1. Juni über
die Bezirkshauptmannschaften abgewickelt.
Ab 2007 gibt es eine neue EU-Förderkulisse. Insgesamt erhält Österreich für den Zeitraum von
2007 bis 2013 492,5 Millionen Euro an EFRE-Mitteln, davon 150 Millionen Euro als Grenzlandförderung. Die NÖ
Landesregierung hat in ihrer gestrigen Sitzung unter anderem auch beschlossen, die Regionalförderung von 2007
bis 2013 zu verlängern; das Land stellt für diesen Zeitraum insgesamt 206,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Dazu kommen für diesen Zeitraum 129,2 Millionen Euro an EFRE-Mitteln für Niederösterreich. Diese
Mittel sind für Landeshauptmann Pröll ein wichtiger finanzieller Beitrag, „die regionale Potenz weiter
zu erhöhen“.
Im vergangenen Februar konnte der derzeitige Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz auch eine Einigung über
die künftige Finanzierung bzw. eine Erhöhung der Hochwasserschutzmittel erzielen. Der Bund stellt für
2006 116,5 Millionen Euro bereit, dazu kommen weitere Bundesmittel von 15 Millionen Euro. Ab 2007 können die
Bundesländer neben den 116,5 Millionen Euro mit weiteren 37 Millionen Euro jährlich seitens des Bundes
rechnen; in Summe also 153,5 Millionen Euro. In Bezug auf die Verteilung der Mittel meinte der Landeshauptmann:
„Wer baureife Projekte hat, soll Mittel abrufen können.“
Abschließend unterstrich der Landeshauptmann auch die Überparteilichkeit der Landeshauptleutekonferenz,
die verfassungsrechtlich nicht verankert ist. Pröll: „Die Landeshauptleutekonferenz ist vor allem davon gekennzeichnet,
dass die Sacharbeit im Vordergrund steht.“ |