Istanbul/Wien (epd Ö) - „Kirchen brauchen gemeinsames Nachdenken über zentrale theologische Themen.“
Das bekräftigten die Teilnehmer einer Konsultation der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE)
und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), die vom 27. bis 30. April im Phanar, dem Sitz des Ökumenischen
Patriarchen, in Istanbul stattfand. Mit diesem Treffen wurde eine Reihe von Gesprächen zur Frage der Ekklesiologie
(Lehre von der Kirche) fortgesetzt, die mit Konsultationen im November 2002 in der Orthodoxen Akademie von Kreta
und im Juni 2004 in der Lutherstadt Wittenberg begonnen hatte.
Im Schlusskommuniqué unterstreichen die Delegierten die Unwiederholbarkeit der Taufe, Konsens herrscht über
wesentliche Elemente der Tauffeier. Die mögliche gegenseitige Anerkennung der Taufe bedürfe der weiteren
Klärung, daher sollen die Konsultationen fortgesetzt werden. „Ebenso gewinnen die seelsorgerlichen Herausforderungen
bei der Taufe von Kindern aus interkonfessionellen Ehen sowie im Blick auf die konfessionelle Identität von
Taufpaten deutliches Gewicht. Ein Konsens über die wesentlichen Elemente der Tauffeier zeichnete sich ab“,
heißt es in dem Schlussdokument.
Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus I. würdigte bei der Begegnung den „Dialog trotz bestehender
Hindernisse“. Dass sich die ökumenischen Dialogergebnisse zwischen evangelischer und orthodoxer Tradition
im Leben der Kirchen in Österreich „als Weg zu größerem Miteinander und Zueinander“ auswirken,
betonte Oberkirchenrat Dr. Michael Bünker, der wie auch schon bei den ersten beiden Konsultationen seitens
der GEKE an den Gesprächen teilnahm. Auch für Metropolit Dr. Michael Staikos – der Metropolit von Austria
hielt sich zur selben Zeit im Phanar auf – ist das gute ökumenische Klima in Österreich „Beispiel für
die positiven Auswirkungen des Dialogs“. |