Raiffeisen denkt an zweites Kursschiff nach Bratislava  

erstellt am
03. 05. 06

Wien (nöwpd) - Wenn die neue Schiffsverbindung zwischen Wien und Preßburg gut angenommen wird, könnte das speziell für diesen Zweck gebaute Boot mit einem Fassungsvermögen für 110 Personen eine Schwester bekommen. Der Katamaran verbindet ab Juni 2006 die beiden Stadtzentren von Wien und der slowakischen Hauptstadt dreimal täglich innerhalb von 75 Minuten. Da der Ausgangspunkt der Donaukanalkai an der U-Bahnstation Schwedenplatz ist, musste das Schiff mit einem Tiefgang von bloß 80 cm konstruiert werden. Betreiber ist die Central Danube Region - CDR, eine gemeinsame Gesellschaft der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) und der Stadt Wien.

Wie der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Peter Püspök, dem NÖ Wirtschaftspressedienst mitteilte, gewinne neben dem expandierenden Inlandsgeschäft das Engagement von Raiffeisen in den Bereichen Alternativenergien, Infrastruktur und Pilotprojekte in den neuen EU-Nachbarländern eine immer größere Bedeutung.

Gerade in diesen Tagen registrieren die Raiffeisenbanken im Inland starke Zuwächse mit wachsendem Trend. "Wir sind ein Hort der Stabilität und werden als solcher auch anerkannt", sagt Püspök. Raiffeisen habe sich immer dem "harten Handwerk des Bankgeschäftes" verschrieben, was die Kunden zu schätzen wüssten. Nach der Installation der flächendeckenden Versorgung mit Finanzdienstleistungen und der Qualitätsoffensive mit dem Internetbanking gehe es nunmehr darum, den Status einer kundenorientierten Beraterbank weiter auszubauen. "Wir orientieren uns nicht an einer kurzfristigen Gewinnmaximierung, sondern an den speziellen Bedürfnissen unserer Kunden, was langfristiges Vertrauen schafft", so der Raiffeisen-General.

Im Energiesektor wird sich Raiffeisen in Zukunft noch stärker engagieren, kündigte Püspök an. In Projekte der Alternativenergie habe die RLB NÖ-Wien bisher 350 Millionen Euro investiert. Allein in vier niederösterreichische Biomasseanlagen 100 Millionen. Dazu kämen Windkraftanlagen, drei Biogasanlagen, diverse kleine Wasserkraftwerke und nicht zuletzt die Biospriterzeugung in Pischelsdorf bei Tulln. In diesem Zusammenhang verlangt Püspök von der Energiepolitik, "dass sie eine ordnungspolitische Vorstellung entwickelt, wo künftig welche Anlage sinnvollerweise errichtet werden soll."

Ein gutes Investment sei der Beschluss des Landes Niederösterreich und Raiffeisens gewesen, NÖ Wirtschaftsvertretungen (sogenannte Raiffeisen-Niederösterreich-Büros) in Prag, Warschau, Bratislava und Budapest einzurichten, betont Püspök. "Wir denken hier an eine Erweiterung", sagt er, "zumal nunmehr auch immer mehr Klein- und Mittelbetriebe zeigen, dass sie hier neue Chancen erkennen." Die Centrope Region entwickle sich immer mehr zu einem starken Dienstleistungszentrum, das auch für internationale Konzerne als Standort attraktiv sei.

Weil Raiffeisen keinen anonymen Aktionären und deren Forderung nach Gewinnmaximierung verpflichtet sei, "sind wir aus unserer lokalen Verbundenheit heraus auch immer wieder aufgerufen, insbesondere im Katastrophenfall, erste Hilfe zu leisten, wie jetzt beim Hochwasser der March", so Püspök. Hier konnte man mit dem Ankauf technischer Geräte und mit dem Einsatz schweren Materials der Raiffeisentochter Strabag wirksam helfen. In solchen Einsatzfällen bewährt sich auch die Partnerschaft, die die Raiffeisen Holding NÖ-Wien mit dem Militärkommando Niederösterreich eingegangen ist.
     
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