Außenministerin Plassnik besucht das Bundesrealgymnasium in Wiener Neustadt
Wien (bmaa) - Außenministerin Ursula Plassnik sagte am Beginn der engagierten Diskussionsveranstaltung
mit den Schülern in ihrem Einleitungsstatement: "Sie sind in einem freien Europa aufgewachsen, wo jedes
Land seinen Weg frei bestimmen kann, wo aber auch Regeln immer wieder neu erarbeitet werden müssen. Europa
muss sich selbst definieren. Ich appelliere an Sie, Europa ernst zu nehmen und sich selbst einzubringen. Es ist
Ihr Europa, an dem es jetzt zu arbeiten gilt. Das ist meine Botschaft an Sie."
Auf die Frage, wie Europa in 25 oder 30 Jahren aussehen sollte, sagte die Außenministerin: "Es gibt
darauf keine einfachen Antworten. Es wird von Ihrer Generation abhängen und davon, was Sie bereit sind einzusetzen.
Europa muss seine Wettbewerbsvorteile fördern. Das ist das europäische Lebensmodell. Das ist eine Kombination
jener Prinzipien, die uns wichtig sind: das gemeinsame europäische Wertesystem, eine wettbewerbsstarke Wirtschaft,
aber auch die Solidarität zwischen den Ländern und Generationen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die
Frage, wie organisieren wir in verantwortungsvoller Weise den Umgang mit anderen Religionen und Kulturen. Auch
was den Schutz der Umwelt betrifft, nimmt Europa eine Vorreiterrolle ein", sagte Plassnik.
"Europa muss ein Kontinent der Zuversicht bleiben. Wir müssen uns gemeinsam einbringen und uns den Herausforderungen
einer globalisierten und vernetzten Welt stellen", so die Außenministerin.
Plassnik verwies darauf, dass die Anliegen der Jugendlichen ein wichtiges Thema während des österreichischen
Ratsvorsitzes sind. Beim Beschäftigungsgipfel der Staats- und Regierungschefs im März standen die Bereiche
Jugendbeschäftigung und Ausbildung ganz oben auf der Tagesordnung. Es wurde vereinbart, dass Jugendliche so
rasch wie möglich einen Ausbildungsplatz erhalten, in einem ersten Schritt innerhalb von sechs Monaten und
in einem zweiten Schritt innerhalb von vier Monaten nach Beendigung der Schulzeit ab 2010. Als Erfolg für
den österreichischen Ratsvorsitz wertete Plassnik auch die Tatsache, dass es gelungen sei, im Rahmen der Verhandlungen
zum neuen Finanzrahmen bedeutend mehr Mittel für Erasmus-Studenten aufzubringen: "Damit werden jedes
Jahr zusätzlich 20.000 Studenten die Möglichkeit für ein Erasmus-Studium erhalten", sagte die
Außenministerin.
Weitere Themen der Diskussion waren die Lage im Nahen Osten, das Atomprogramm des Iran, die Lage in Belarus und
die EU-Verhandlungen mit der Türkei. |