Obergurgl (lfu) - Auf 1.940 m Seehöhe inmitten der Alpen trafen sich die SpitzenforscherInnen der LFU
Innsbruck im Universitätszentrum Obergurgl zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch sowie zum Vernetzen ihrer
Forschungsaktivitäten. 90 ForscherInnen der LFU Innsbruck von allen fünfzehn Fakultäten stellten
vom 28. bis 30. April ihre Leistungen in insgesamt zwei Forschungszentren, zwei Forschungsplattformen und 39 Forschungsschwerpunkten
vor. Ehrengast der diesjährigen „Zukunftsplattform Obergurgl 2006“ und Leistungsschau der LFU Innsbruck war
Dr. Henrietta Egerth, die Geschäftsführerin der Forschungsförderungslandschaft Österreich (FFG).
Österreichs F&E-Politik auf der Aufholjagd
„Österreichs Innovationssystem hat seit den 1990er Jahren eine sehr erfolgreiche Entwicklung genommen“, resümiert
Dr. Egerth. Die gesamtwirtschaftlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Jahr 2005 beliefen sich auf
rund 5,7 Mrd. Euro. Dies entspricht einer Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um 8%. Die F&E-Quote im
Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt hat sich von 2,27% (2004) auf 2,35% (2005) erhöht. Für Egerth
hat diese Entwicklung drei Gründe: Die Erhöhung der Investitionen der österreichischen Unternehmen,
die Steigerung der Ausgaben des öffentlichen Sektors und die zusätzlichen Einnahmen aus Kooperationen
mit ausländischen Investoren. Besonders erfreulich sei, dass sich das Größenverhältnis dieser
drei wichtigen Finanzierungssektoren zueinander aufgrund höherer Wachstumsraten in Richtung des Unternehmenssektors
verschoben hat.
Egerth hat bei der hochkarätigen Tagung der LFU Innsbruck in Obergurgl den Eröffnungsvortrag gehalten.
Sie ist überzeugt von der Forschungsarbeit der Landesuniversität für Tirol, Südtirol und Vorarlberg
und ist begeistert von der Vielfalt der Innsbrucker Forschungsarbeiten. Die FFG wurde im Jahr 2004 gegründet
und eine breites Instrumentarium an Förderprogrammen an. Die FFG fördert u.a. die Integration österreichischer
AkteuerInnen in den Europäischen Forschungsraum.
44 Fachvorträge in 62 Stunden
Im Jahr 2004 wurden erstmals die Forschungsschwerpunkte der LFU Innsbruck im Rahmen der „Zukunftsfplattform Obergurgl“
präsentiert. Heuer wurde diese erfolgreiche Initiative fortgesetzt. Im Entwicklungsplan der LFU Innsbruck
sind derzeit 24 Forschungsschwerpunkte vorgesehen. Sie wurden nach Kriterien wie Exzellenz in der Forschung, Kohärenz
in der gemeinsamen Bearbeitung von Forschungsthemen, Drittmitteleinwerbung auf hohem Niveau und Internationalität
der Forschungsvorhaben eingerichtet. 15 weitere Forschungsschwerpunkte befinden sich im Aufbau und werden derzeit
vom Vizerektorat für Forschung begutachtet. „Mit der Etablierung hervorragend konzipierter Schwerpunkte wird
die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität unserer Universität im nationalen und internationalen
Bildungsangebot beträchtlich gesteigert“, freut sich VR Tilmann Märk. Die Tagung „Zukunftsplattform
Obergurgl“ ist mit dem Zusammentreffen von einem Großteil der SpitzenforscherInnen einer Universität
einzigartig in der Hochschullandschaft.
„Diese Veranstaltung hat gezeigt, dass unsere Universität für alle Bereiche des Lebens Lösungen
anbietet. Wir werden uns künftig vor allem auf den Bereich Alpiner Raum - Mensch und Umwelt konzentrieren.
Hier verfügt unsere Alma Mater weltweit über ein Alleinstellungsmerkmal bei der Erforschung von Berglandschaften
von den Anden über die Alpen bis zum Himalaya“, erklärt Rektor Manfried Gantner. Die künftigen Studien
an der LFU Innsbruck sollen sich verstärkt an den Forschungsschwerpunkten orientieren und der interdisziplinäre
Ansatz der fächerübergreifenden Zusammenarbeit an der LFU wird in den Studienplänen verankert werden.
Abseits der Tagung feierte HR Dr. Martin Wieser, Vizerektor für Personal und Infrastruktur, am 28. April und
Forschungsvizerektor Tilmann Märk, am 29. April, ihren 56 bzw. 62 Geburtstag. |