Wien (bmaa) - Ratsvorsitzende Außenministerin Ursula Plassnik informierte am 11. 05. im Vorfeld
des EU- Lateinamerika/Karibik Gipfels über die Schwerpunkte der heutigen Arbeitssitzung der Außenminister.
„Dieser Gipfel ist einerseits ein interkontinentales, andererseits ein biregionales Treffen. Darüber hinaus
steht die Veranstaltung im Zeichen der Nachbarschaft im „global village“, immerhin treffen Vertreter eines Drittels
der UN-Mitgliedstaaten hier in Wien zusammen. Insgesamt ist dies ein sehr buntes Netzwerk“, betonte Plassnik und
wies darauf hin, dass rund um den EU-LAK Gipfel zahlreiche Treffen der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und Parlamente
stattfinden. Thema des Gipfels sei vor allem die Aufmerksamkeit füreinander, das Interesse aneinander, so
die Ratsvorsitzende weiter. „Wir stehen gemeinsam vor der großen Herausforderung der Globalisierung. Wie
wir künftig als Nachbarn damit umgehen, wird im Mittelpunkt der Gespräche stehen. Obwohl ein Ozean zwischen
unseren Kontinenten liegt, nehmen die Anteilnahme und das Miteinander neue Formen an“, hob Plassnik hervor und
nannte als Beispiel der Zusammenarbeit die Beteiligung Argentiniens und Chiles an den Friedenssicherungsmaßnahmen
im Kosovo und in Bosnien und Herzegowina. Ebenso habe die Europäische Union Wahlbeobachter nach Haiti entsandt.
„Dieses Treffen findet in Wien, einem der Hauptsitze der Vereinten Nationen, statt. Das ist ein deutliches Signal
für eine enge Zusammenarbeit mit der UNO“, so Plassnik und berichtete, dass der UN-Generalsekretär Kofi
Annan an dem Treffen teilnehmen werde. „Ein wesentlicher Teil unserer Verbundenheit ist unser gemeinsames Bekenntnis
zum Multilateralismus. Dabei geht es um Zusammenarbeit in den internationalen Gremien, wie etwa im Bereich der
Menschenrechte“, erläuterte die Ratsvorsitzende.
Insgesamt zwölf Themen seien für den Gipfel identifiziert worden, vier davon würden die Außenminister
heute Nachmittag schwerpunktmäßig behandeln, so Plassnik weiter und nannte als Gesprächsthemen
Demokratie, Menschenrechte, regionale Integration, Drogen, Umweltschutz, Energie, Handel sowie sozialer Zusammenhalt.
„Der soziale Zusammenhalt ist gerade für die lateinamerikanischen Länder von großer Bedeutung.
Die Einkommensunterschiede sind weiterhin enorm. Darum ist die Notwendigkeit der Suche nach Möglichkeiten
und Methoden, hier Abhilfe zu schaffen, evident. Mit diesen Themen beschäftigt sich die Europäische Union
eingehend. Unser spezielles Europäisches Lebensmodell erweckt immer wieder das Interesse unserer Partner in
der Welt. Partnerschaft ist das Schlüsselwort in unserem Verhältnis zueinander und unserem Umgang miteinander.
Das weltweite Engagement der Europäischen Union gehört zu unserem Selbstverständnis. Wir wollen
ein verlässlicher Partner in der Welt sein“, betonte Plassnik.
„Wir haben mit 50 Jahren regionaler Integration Jahrzehnte Zeit gehabt, ein spezielles Modell zu entwickeln und
wir haben nicht vor, hier als Lehrmeister aufzutreten. Wir wollen aufmerksame, wohlwollende und unterstützende
Partner sein und Impulse setzen. Wir stellen diese Plattform zur Verfügung und hoffen, dass sie genutzt wird“,
so Plassnik abschließend. |