Plassnik: "Menschenrechtsaktivistinnen brauchen unseren besonderen Schutz"  

erstellt am
12. 05. 06

Außenministerin Plassnik traf mit Menschenrechtsverteidigerinnen aus Mexiko, Guatemala und Kolumbien zusammen
Wien (bmaa) - Außenministerin Plassnik ist gestern mit Menschenrechtsverteidigerinnen aus Mexiko, Guatemala und Kolumbien zusammengetroffen, um noch vor dem Beginn des Gipfels mit Frauen aus Lateinamerika das direkte Gespräch zu suchen. „Es war mir wichtig, von diesen engagierten Frauen eine persönliche und authentische Einschätzung zu bekommen“, so Plassnik.

„Das Thema Menschenrechte hat einen festen Platz auf der Agenda des EU-Lateinamerika Gipfels. Ich werde die Anliegen dieser mutigen Frauen auch bei meinen Gesprächen in den kommenden Tagen selbstverständlich aufbringen. Menschenrechte sind ein natürlicher Bestandteil des engen Dialogs zwischen Europa und Lateinamerika“, so Plassnik.

Frauen, die sich für die Menschen- und insbesondere Frauenrechte einsetzen, sind oft mit besonderen Risken konfrontiert, stellt doch ihr Engagement überkommene Frauenrollen in Frage. „Die Menschenrechtsaktivistinnen brauchen unseren besonderen Schutz und unsere Aufmerksamkeit. Ich habe deshalb als EU-Ratsvorsitzende die lokalen Vertreter der EU-Präsidentschaft weltweit gebeten, mit den Menschenrechtsaktivistinnen sichtbar Kontakt zu haben. Diese erhöhte Aufmerksamkeit bietet ihnen oft schon größeren Schutz. María del Mar García aus Mexiko und Claudia Samayoa Pineda aus Guatemala haben mir berichtet, dass diese Initiative bereits erfolgreich umgesetzt werde “, so Plassnik.

Die Gewalt gegen Frauen mit aller Entschiedenheit zu bekämpfen, ist ein ganz wichtiges Anliegen. Frauenmorde sind eine besonders brutale Ausprägung dieser Gewalt. Die staatlichen Behörden können oder wollen oft nicht eingreifen. Diese Straffreiheit für die Täter bezeichneten die Menschenrechtsverteidigerinnen in ihrem Gespräch mit Außenministerin Plassnik als zentrales Problem. „Wir müssen die Straffreiheit durchbrechen. Das ist ein weltweites Thema. Um Gesellschaften mit sich selbst und der eigenen Geschichte auszusöhnen, müssen wir einerseits das Vergessen und Verdrängen bekämpfen und andererseits Vertrauen schaffen. National und international für die Zukunft,“ sagte Plassnik.

Während oder unmittelbar nach einem bewaffneten Konflikt ist eine Gesellschaft sehr verletzlich. Auch hier sind oft wieder Frauen die ersten Leidtragenden. Zugleich spielen Frauen eine besondere Rolle beim Wiederaufbau der Gesellschaft. Da ist es besonders wichtig, wieder zu verhindern, dass gewalttätige Verhaltensmuster wieder aufbrechen. Deshalb habe ich mich bei der Errichtung der neuen UNO Kommission für Friedenskonsolidierung dafür eingesetzt, dass die wichtige Rolle von Frauen in Friedensprozessen berücksichtigt wird“, so die Außenministerin abschließend.
     
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