Außenministerin Plassnik traf mit Menschenrechtsverteidigerinnen aus Mexiko, Guatemala und
Kolumbien zusammen
Wien (bmaa) - Außenministerin Plassnik ist gestern mit Menschenrechtsverteidigerinnen aus Mexiko,
Guatemala und Kolumbien zusammengetroffen, um noch vor dem Beginn des Gipfels mit Frauen aus Lateinamerika das
direkte Gespräch zu suchen. „Es war mir wichtig, von diesen engagierten Frauen eine persönliche und authentische
Einschätzung zu bekommen“, so Plassnik.
„Das Thema Menschenrechte hat einen festen Platz auf der Agenda des EU-Lateinamerika Gipfels. Ich werde die Anliegen
dieser mutigen Frauen auch bei meinen Gesprächen in den kommenden Tagen selbstverständlich aufbringen.
Menschenrechte sind ein natürlicher Bestandteil des engen Dialogs zwischen Europa und Lateinamerika“, so Plassnik.
Frauen, die sich für die Menschen- und insbesondere Frauenrechte einsetzen, sind oft mit besonderen Risken
konfrontiert, stellt doch ihr Engagement überkommene Frauenrollen in Frage. „Die Menschenrechtsaktivistinnen
brauchen unseren besonderen Schutz und unsere Aufmerksamkeit. Ich habe deshalb als EU-Ratsvorsitzende die lokalen
Vertreter der EU-Präsidentschaft weltweit gebeten, mit den Menschenrechtsaktivistinnen sichtbar Kontakt zu
haben. Diese erhöhte Aufmerksamkeit bietet ihnen oft schon größeren Schutz. María del Mar
García aus Mexiko und Claudia Samayoa Pineda aus Guatemala haben mir berichtet, dass diese Initiative bereits
erfolgreich umgesetzt werde “, so Plassnik.
Die Gewalt gegen Frauen mit aller Entschiedenheit zu bekämpfen, ist ein ganz wichtiges Anliegen. Frauenmorde
sind eine besonders brutale Ausprägung dieser Gewalt. Die staatlichen Behörden können oder wollen
oft nicht eingreifen. Diese Straffreiheit für die Täter bezeichneten die Menschenrechtsverteidigerinnen
in ihrem Gespräch mit Außenministerin Plassnik als zentrales Problem. „Wir müssen die Straffreiheit
durchbrechen. Das ist ein weltweites Thema. Um Gesellschaften mit sich selbst und der eigenen Geschichte auszusöhnen,
müssen wir einerseits das Vergessen und Verdrängen bekämpfen und andererseits Vertrauen schaffen.
National und international für die Zukunft,“ sagte Plassnik.
Während oder unmittelbar nach einem bewaffneten Konflikt ist eine Gesellschaft sehr verletzlich. Auch hier
sind oft wieder Frauen die ersten Leidtragenden. Zugleich spielen Frauen eine besondere Rolle beim Wiederaufbau
der Gesellschaft. Da ist es besonders wichtig, wieder zu verhindern, dass gewalttätige Verhaltensmuster wieder
aufbrechen. Deshalb habe ich mich bei der Errichtung der neuen UNO Kommission für Friedenskonsolidierung dafür
eingesetzt, dass die wichtige Rolle von Frauen in Friedensprozessen berücksichtigt wird“, so die Außenministerin
abschließend. |