|
OMV/Verbund-Pläne |
|
erstellt am
08. 05. 06
|
Bartenstein
begrüßt Zusammengehen von Verbund und OMV
Bartenstein begrüßt auch Unterstützung der Österreichischen Stromlösung
durch Verbund und OMV
Wien (bmwa) - Wirtschaftsminister Martin Bartenstein begrüßte am 10. 05. das Zusammengehen
von Verbund und OMV zu einem integrierten Energieplayer von europäischem Format. Insbesondere die strategische
Positionierung der OMV im gesamten Donauraum, die führende Rolle des Verbundes als Nr. 4 in Europa im Bereich
Wasserkraft sowie die hervorragenden Perspektiven für Stromerzeugung aus Gas durch Projekte von Frankreich
bis in die Türkei würde der "OMV-Verbund" eine Zukunft als "europäischer Champion"
ermöglichen.
Die OMV-Verbund AG mit Sitz in Österreich und einer stabilen Kernaktionärsstruktur wäre darüber
hinaus ein Garant für Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Arbeitsplatzsicherheit in Österreich,
so Bartenstein.
Bartenstein begrüßte weiters die Unterstützung seitens OMV und Verbund für eine rasche Finalisierung
der laut Verhandlern unterschriftsreifen Verträge zur Österreichischen Stromlösung.
Auf politischer Ebene würden nun die nötigen Schritte gesetzt, um die gesetzlich vorgesehene 51-Prozent-Mehrheit
des Bundes an der Verbund Gesellschaft auf 25 Prozent plus eine Aktie zu senken. Diesbezüglich zustimmende
Signale seitens der SPÖ seinen jedenfalls als positiv zu bewerten, so Bartenstein. |
|
|
|
Gusenbauer: Fusion von OMV und Verbund ist wirklich große Chance für Österreich
SPÖ steht hinter dem Zusammenschluss - verfassungsrechtlich abgesichertes Kerneigentum
des Staates Voraussetzung
Wien (sk) - "Den Zusammenschluss von OMV und Verbund zu einem integriertem Energie- konzern
von europäischem Zuschnitt mit respektabler Größe hält die SPÖ für gut und für
richtig", unterstrich SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer am 11. 05. in einer Pressekonferenz. Dadurch
werden Österreich und der Wirtschaftsstandort gestärkt und die Energieversorgung gesichert, so der SPÖ-Chef.
Der neue Konzern sei eine "wirklich große Chance" für Österreich, daher steht die SPÖ
dem positiv gegenüber.
Auch die künftige Eigentümerstruktur bewertet Gusenbauer "als sehr günstig", da die Republik
30 Prozent an dem Unternehmen halten wird, und der Syndikatspartner weitere 15 Prozent. Die erfolgreiche Eigentümerstruktur
der OMV wird somit fortgesetzt. Ungeachtet dessen, dass der effektive Anteil der öffentlichen Hand weit höher
sein werde, müsse verfassungsrechtlich sichergestellt sein, dass der Staat am neuen Konzern zumindest 25 Prozent
plus eine Aktie hält.
Das wäre dann eine starke verfassungsrechtliche Absicherung, die es bei der OMV bisher nicht gegeben hat.
Dieses Mindesteigentum des Staates schütze vor jeglicher ausländischen Übernahme, sagte Gusenbauer.
Wenn zudem Wien-Strom und EVN ihre Anteile am Verbund zu 100 Prozent in OMV-Aktien wandeln, dann stehen weitere
16 Prozent des neuen Konzerns im öffentlichen Eigentum, so Gusenbauer. Zuvor müssten aber noch Fragen
geklärt werden, die von diesen beiden Energieversorgern aufgeworfen wurden - immerhin halten sie 25 Prozent
am Verbund.
Der neue Konzern werde eine klare Mehrheit an der österreichischen Wasserkraft haben. Die Sorge, dass die
Mehrheit an den Wasserkraftwerken verloren gehe, sei daher unbegründet, so Gusenbauer. Er erwartet sich von
der künftigen Strategie des Konzerns, dass er deutliche Zeichen in Richtung alternativer Energiequellen setzt.
"Jeder vorausschauende Energiekonzern muss in alternative Energiequellen investieren", sagte der SPÖ-Chef.
Aufgrund der Fusion von OMV und Verbund sei nach Durchführung der Gesamtkonstruktion für die ÖIAG
ein Betrag in der Höhe mehrerer Milliarden Euro zu erwarten, sagte der SPÖ-Vorsitzende. "Dieses
Geld soll nicht in schwarze Löcher des Finanzministers fallen, sondern in einen Zukunftsfonds investiert werden.
Aus diesem Fonds soll Geld in Leitbetriebe, in die Forschung und in erneuerbare Energie fließen. Und es sollen
Personengruppen unterstützt werden, die durch die hohen Energiepreise besonders betroffen sind", fordert
Gusenbauer. Er meinte damit Menschen, die eines Heizkostenzuschusses bedürfen und Pendler, für die die
Erhöhung der Pendlerpauschale und des Kilometergeldes finanziert werden soll. |
|
|
|
Scheuch: Front gegen Energieriesen wird größer
Hoffentlich kann sich SPÖ-Vorsitzende Schaunig in Wien endlich ein einziges Mal durchsetzen
Klagenfurt (bzö) - "Nachdem gestern der Wirtschaftssprecher der SPÖ Matznetter noch
großmutig verkündete, dass er kein Problem in der Fusion zwischen OMV und Verbund sehe und nur der Landeshauptmann
von Kärnten auf den damit erfolgenden Ausverkauf der Kärntner Wasserrechte hinwies, gibt es erfreulicher
Weise heute einen fliegenden Wechsel der Kärntner SPÖ-Vorsitzenden Gabriele Schaunig-Kandut auf die Seite
des Landeshauptmannes", sagte der freiheitliche BZÖ-Klubobmann Ing. Kurt Scheuch am 11. 05.
Nach dem Motto "Am Abend wird der Faule fleißig" stelle sich nun auch Frau Schaunig gegen die Fusion
von Verbund und OMV aus Gründen der Wassersicherung. Zwar beschränke sich die Sorge von Frau Schaunig
auf das Trinkwasser, welches im Übrigen sowieso schon in der Kärntner Landesverfassung, Art. 7a, verankert
ist, und berücksichtige in keinem Wort weitere Wasserrechte, wie z. B. Stromerzeugungsrechte usw., die bei
der geplanten Fusion des Verbundes vor allem gefährdet sind.
"Zu hoffen bleibt, dass die Kärntner SPÖ-Vorsitzende ein einziges Mal standhaft bleibt, ihre Linie
hier hält und dann nicht auf Grund eines Anrufes von Herrn Gusenbauer wieder umfällt", betonte Scheuch.
Es gebe nämlich klare Interessen des Wiener Zentralraumes und der SPÖ-Granden, das Kärntner Wasser
am Altar des Raubtierkapitalismus zu opfern. "Die Freiheitlichen in Kärnten/BZÖ, an der Spitze der
Landeshauptmann, werden in jedem Fall aktiven Widerstand gegen diese Vorgangsweise leisten und somit die Interessen
der Kärntnerinnen und Kärntner wahren", erklärte Scheuch abschließend. |
|
|
|
Hofer: SPÖ bei Verbund-Deal umgefallen
Hofer fordert EVN, Wiener Stadtwerke und Tiwag auf, Schildbürgerstreich zu verhindern
Wien (fpd) - "Nachdem sich die nach dem BAWAG-Debakel geschwächte SPÖ bereits für
eine Zustimmung des Verkaufs der Verbund-Anteile an die OMV entschieden hat und damit die notwendige Zweidrittel-Mehrheit
im Nationalrat ermöglicht, fordert die FPÖ die Verbund- Großaktionäre EVN, Wiener Stadtwerke
und Tiwag auf, diesen "Schildbürgerstreich" zu verhindern. Die Landesversorger halten mehr als 25,01
Prozent der Verbund-Aktien und können damit ein Veto im Verbund einlegen", erklärt FPÖ-Vizebundesparteiobmann
Norbert Hofer.
"Der bekannt gewordene Deal hat bis dato den Börsenwert der Unternehmen um 2 Milliarden Euro vermindert,
und das innerhalb von zwei Tagen. Analysten beispielsweise von der Deutschen Bank können für die Fusion
ausschließlich politische Gründe ausmachen. Tatsache ist, dass auch ein Konzern bestehend aus dem bisherigen
Verbund und der OMV im europäischen Umfeld nur ein kleines Unternehmen wäre und es daher nur eine Frage
der Zeit wäre, bis dieser kleine Fisch von einem größerem geschluckt würde. Die Beruhigungspille
der österreichischen Sperrminorität bleibt ein billiges Placebo. Es gibt keinerlei Garantien für
die Nachhaltigkeit dieser Maßnahme beispielsweise im Rahmen einer zukünftig notwendigen Kapitalaufstockung",
macht Hofer aufmerksam.
"Für die FPÖ ist kein einziges Argument erkennbar, warum der erfolgreiche Verbund seine Selbständigkeit
aufgeben sollte. Dieses Unternehmen hat als eigenständiger Konzern ein enormes Wachstumspotential. SPÖ
und ÖVP wären gut beraten, den Deal abzublasen." |
|
|
|
Glawischnig: Unterwerfung unter Öl-/Gas-Konzern für Wasserkraftunternehmen richtige Strategie?
Grüne befürchten falsche Weichenstellung für notwendige Energiewende in
Richtung erneuerbare Energien
Wien (grüne) - "Es ist in höchstem Maße zweifelhaft, ob das für den Verbund
die richtige Strategie ist", kommentiert Eva Glawischnig, stv. Bundessprecherin der Grünen, die geplante
Übernahme des Verbundes durch die OMV. Die Politik, konkret der Nationalrat, müsse sich ernsthaft die
Frage stellen, ob und falls ja unter welchen Bedingungen der Staat das Mehrheitseigentum am Verbund aufgeben soll.
Seitens der Grünen wird es jedenfalls keine Zustimmung für die Aufhebung des 51 Prozent-Anteils der Republik
am Verbund geben, solange zahlreiche offenen Fragen nicht restlos und positiv geklärt sind. "Ist es die
richtige Strategie für das Wasserkraftunternehmen Verbund sich unter die Dominanz eines Öl- und Gaskonzerns
zu begeben? Wäre es nicht sinnvoller wenn der Verbund Allianzen mit anderen Energiekonzernen eingeht, deren
Kerngeschäft ebenfalls vor allem im Bereich erneuerbarer Energieträger liegt? Aus Sicht der notwendigen
Energiewende ist es jedenfalls eine falsche Weichenstellung, wenn die geplante OMV-Verbund-AG jetzt voll auf Gas
setzt", so Glawischnig. Die OMV ist ein Konzern der fossilen Energieträger und hat mit erneuerbaren Energien
nichts am Hut. Ein neuer österreichischer Energieriese müsste ein klares Bekenntnis zu erneuerbaren Energien
und Energieeffizienz ablegen und dazu ein großes Geschäftsfeld aufbauen. Die heute bekannt gegebenen
Pläne vergrößern jedoch nur die Abhängigkeit von teuren Öl- und Gasimporten."
Ein weiteres Problem eines Aufgebens des staatlichen Mehrheitseigentums am Verbund sind die möglichen Auswirkungen
auf die österreichischen Wasserreserven in den Alpen. Der Verbund hält als Grundeigentümer und Besitzer
zahlreicher Speicherkraftwerke in Alpen großflächige Wasserrechte. Mit einer Privatisierung des Verbundes
würde die derzeitige staatliche defacto-Garantie, Österreichs Wasservorkommen in den Alpen nicht auszuverkaufen
fallen. Der Schutz der Wasserressourcen in den Alpen muss jedenfalls oberste Priorität haben", so Glawischnig.
Mit der Übernahme würde auch ein Großteil des österreichischen Strom-Übertragungsnetzwerkes
privatisiert. "Als Rückgrat der österreichischen Stromversorgung sollte das österreichischen
Stromnetz jedoch in staatlicher Hand bleiben", so Glawischnig. |
|
Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
|
|
|
|
zurück |
|
|