Wien (kfv) - Verkehrsexperten aus 19 Ländern treffen sich diese Woche
in Prag, um die Entstehung einer Europäischen Beobachtungsstelle für Verkehrssicherheit weiter voranzutreiben.
Jedes Jahr sterben in den 25 Mitgliedstaaten der Europäischen Union rund 43.500 Menschen bei Unfällen
im Straßenverkehr. Es ist daher ein erklärtes Ziel der Europäischen Kommission, die Zahl der Toten
auf Europas Straßen bis 2010 um die Hälfte zu reduzieren. Voraussetzung für das Erreichen gemeinschaftlicher
Ziele ist aber eine koordinierte, gemeinschaftliche Vorgehensweise bei der Setzung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen,
die sich positiv auf die Staats- und EU-Budgets auswirken.
Das Projekt "SafetyNet" soll deshalb die Rahmenbedingungen für eine Europäische Beobachtungsstelle
für Verkehrssicherheit schaffen. Am 10. und 11. Mai treffen sich die 21 Partner aus 19 Ländern in Prag
zu einer ersten Zwischenbilanz über die Fortschritte. Österreich wird dabei durch die Bundesanstalt für
Verkehr (BAV) und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) vertreten sein. "Wir haben eine österreichische
Beobachtungsstelle in die bestehende Struktur der Bundesanstalt für Verkehr bereits eingebettet. Zukünftig
werden wir - gemeinsam mit unseren Partnern - das verkehrssicherheitsrelevante Informationsangebot erweitern und
als Plattform zur Verfügung stellen", berichtet Jürgen Apostol, bei der BAV für den Betrieb
der Beobachtungsstelle zuständig. Bereits jetzt fungiert die BAV als Unfalluntersuchungsstelle des Bundes
für Luftfahrt, Schiene, Seilbahnen und Schifffahrt und verfügt daher über die besten Voraussetzungen,
um weitere Funktionen in einem europäischen Kontext zu übernehmen.
Das KfV bringt beim Aufbau der europäischen und der österreichischen Beobachtungsstelle sein Know-How
in der Auswertung, Interpretation und Publizierung von Unfallstatistiken ein und arbeitet derzeit unter anderem
an der Integration der neuen EU-Mitgliedsländer in die gemeinsame europäische Datenbank CARE (Community
Database on Accidents on the Roads in Europe), die eine der wichtigsten strukturellen Voraussetzungen für
die Funktionsfähigkeit der europäischen Beobachtungsstelle sein wird. Bis Mitte 2008 soll die Integration
abgeschlossen und die CARE-Datenbank zusätzlich um Risikodaten und Indikatoren zur Sicherheits-Performance
erweitert sein.
In Prag werden sich die Experten unter anderem der Frage widmen, wie sich wissenschaftliche Ergebnisse und Erkenntnisse
aus Unfalldaten in konkrete Maßnahmen übersetzen lassen und welchen Regeln unabhängige Unfalluntersuchungen
und Unfalldatenbanken folgen sollten. Dr. Günter Breyer vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation
und Technologie wird an der Konferenz als Repräsentant der Österreichischen EU-Präsidentschaft teilnehmen. |