Einstellung der Burgenländer zur Europäischen Union analysiert
Eisenstadt (blms) - 44% der Burgenländerinnen und Burgenländer sind der Meinung, dass die
Mitgliedschaft Österreichs bei der Europäischen Union eine gute Sache ist. Dies ist das Ergebnis einer
repräsentativen Umfrage, die auf Interviewbasis telefonisch mit 1000 Burgenländern durchgeführt
und am 09. 05. von Landeshauptmann Hans Niessl, Mag. Georg Schachinger, Geschäftsführer des Regionalmanagement
Burgenland, sowie Mag. Andreas Kreutzer, Geschäftsführer des Marktforschungs-Instituts "Kreutzer
Fischer & Partner", der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
Das Burgenland habe in einem sehr hohen Maße vom EU-Beitritt Österreichs profitiert, erklärte Landeshauptmann
Hans Niessl vor Medienvertretern: "Betrachtet man die wirtschaftlichen Daten, so können die Burgenländerinnen
und Burgenländer - 11 Jahre nach dem Beitritt Österreichs zur EU - auf eine durchaus erfolgreiche Entwicklung
zurückblicken, denn laut Statistik Austria konnte das Burgenland von 1995 bis 2003 sein Bruttoregionalprodukt
von rund € 3,8 Mrd. auf rund € 5,4 Mrd. steigern. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate
von 4,3%. Damit ist das Burgenland Wachstumsspitzenreiter!"
Auch im Österreichinternen regionalen Vergleich liegen die burgenländischen Regionen beim Wachstum im
Spitzenfeld. Im Zeitraum von 1995 bis 2003 weist das Mittelburgenland durchschnittlich eine jährliche Wachstumsrate
von 5,6% aus, und führt damit das Ranking aller 35 österreichischen Regionen an. Aber auch das Südburgenland
mit einer Wachstumsrate von 4,4% an vierter Stelle und das Nordburgenland mit 3,8% an der sechsten Position der
Rankingsens belegen den Aufholprozess des Burgenlandes.
Dazu der Landeshauptmann: "Diese wirtschaftliche Dynamik haben wir vor allem dem Fleiß der bgld. Arbeitnehmer
und der bgld. Unternehmer zu verdanken. In Kombination mit den Ziel 1-Mittel haben Sie es geschafft, einen Aufholprozess
zu starten."
Doch trotz dieser Tatsachen stehen die Burgenländerinnen und Burgenländer der EU auch mit Skepsis gegenüber.
Knapp ein Viertel vertritt nämlich die Ansicht, dass die Mitgliedschaft eine schlechte Sache ist. Gründe
dafür können aber, so Mag. Andreas Kreutzer, ungestützt kaum verbalisiert werden. Am ehesten sind
die EU-Skeptiker noch davon überzeugt, dass alles teurer wird. Die Skepsis liegt Österreichweit aber
zum Teil auch darin begründet, dass die EU, bzw. das was EU, Bund und Länder gemeinsam unterstützen
? zu wenig sichtbar ist.
"Ich denke, diese Tatsache trägt auch wesentlich zur EU-Skepsis im Burgenland bei. Hier werden wir in
Zukunft verstärkt auf die Einhaltung der Publizitätsvorschriften bei Förderprojekten achten. Damit
meine ich, dass alle geförderten Projekte in Zukunft strenger darauf zu achten haben, den Hinweis auf eine
EU-Unterstützung klar ersichtlich und prominent zu platzieren. Dazu verpflichten sich die Förderwerber
im Rahmen des Fördervertrages ohnehin bereits jetzt", so Niessl abschließend, der sich wiederholt
für eine Aufwertung der Regionen bzw. für eine Verlagerung von Kompetenzen in Richtung Gemeinden und
Länder aussprach, um bei den Menschen eine größerer Akzeptanz hinsichtlich Europäischer Union
zu erzielen. |