Europatag ist seit mehr als 60 Jahren Symbol für das gemeinsame europäische
Friedensprojekt
Wien (bmbwk) - Im Rahmen der vom Bildungsministerium veranstalteten „Aktionstage Politische Bildung“
stand heuer auf Grund der Ratspräsidentschaft mehr denn je das Thema eines geeinten Europas im Vordergrund.
So beantworteten 14- und 15-jährige Schülerinnen und Schüler im Unterricht beispielsweise die Frage
„Wie viel Europa?“ an Hand von praktischen Beispielen. Das EuropaQuiz 2006, das Themen wie europäische Sicherheitspolitik
behandelte, konnte heuer eine Kärntner Schule für sich entscheiden. Ein weiterer Bestandteil der politischen
Bildung an Schulen ist auch die Initiative „Entdecke das humanitäre Völkerrecht“, zu dem heute und morgen
im Rahmen der Ratspräsidentschaft eine Expertenkommission in Wien tagt. „Es ist für Europas Zukunft wichtiger
denn je, dass sich vor allem junge Menschen intensiv mit der Europäischen Union, ihrer Vergangenheit und Gegenwart
kritisch auseinander setzen. Nur so ist garantiert, dass Europa dauerhaft ein erfolgreiches Friedensprojekt bleibt“,
erklärte Ratsvorsitzende Elisabeth Gehrer.
Anlässlich des Europatages bezeichnete die Bildungsministerin heute, Dienstag, den neuen "Europäischen
Qualifikationsrahmen" (EQR) als "gemeinsame Währung im Bildungsbereich", die die erworbenen
Kompetenzen jedes Menschen dokumentiert und vergleichbar macht. Dieses internationale Umrechnungsinstrument sei
für mehr Mobilität im gemeinsamen Europa ebenso wichtig wie der in Wien geschlossene "Pakt für
Bildung mit dem Balkan".
Dass die Westbalkanstaaten ab 2007 an den Mobilitätsprogrammen der EU teilnehmen können, ohne bereits
Vollmitglieder zu sein, gehe Hand in Hand mit dem weiteren Ausbau der österreichischen Forschungsbeziehungen
am Balkan, so Gehrer weiter. Geplant ist auch eine "Steering Platform" für die bessere Koordination
der Projekte, die in Wien eingerichtet werden soll. Bezüglich des European Institute of Technology (EIT) erklärte
Gehrer, dass man mit dem IST-A in Klosterneuburg die optimalen Voraussetzungen für ein Spitzenforschungsinstitut
in Österreich geschaffen habe.
Die Bildungs- und Wissenschaftsministerin verwies auch auf die Erfolgsgeschichte der Mobilitätsprogramme der
Europäischen Union, die heuer ihren 30-jährigen Geburtstag feiern. "Im Ausland zur Schule zu gehen,
eine Lehre zu absolvieren oder sein Studium zu machen bedeutet neben der Erlernung von Fremdsprachen auch bessere
Chancen am Arbeitsmarkt und eine enorme Erweiterung des Horizonts", so Gehrer. Die Ratsvorsitzende betonte,
dass seit 1976 Hunderttausende von jungen Menschen Erfahrungen in anderen EU-Staaten sammeln konnten. Aus Österreich
nahmen in den letzten 10 Jahren rund 75.000 Menschen an einem der Programme teil – allein im Jahr 2004/05 nutzten
mehr als 4.000 Studierende die Chance auf ein ERASMUS-Auslandssemester. „Um künftig noch mehr junge Menschen
zu einem Auslandsstudium zu motivieren, bekommt jede Studentin und jeder Student ab dem nächsten Wintersemester
pro Monat durchschnittlich 25 Euro mehr Förderung“, schloss Gehrer. |