Außenministerin bei Treffen des Nahost-Quartetts in New York
Wien (bmaa) - "Die EU will das Zusammentreffen des Quartetts in dieser schwierigen Phase des
Nahost-Konflikts zur Erneuerung unseres Angebots an die Parteien nützen, Hilfestellung zur Lösung des
Konflikts zu leisten", sagte Außenministerin Ursula Plassnik vor dem Abflug zum Treffen des Nahost-Quartetts
in New York am 9. Mai 2006. "Das Ziel ist und bleibt die Herbeiführung einer Zweistaatenlösung um
allen Völkern der Region ein Leben in Frieden und Sicherheit zu ermöglichen", so Plassnik.
Das diesmal im Rahmen des Nahost-Quartetts zusätzlich geplante Zusammentreffen der Quartett-Mitglieder EU,
USA, Russland und Vereinte Nationen mit den Außenministern Ägyptens, Saudi Arabiens und Jordaniens erachtete
die Außenministerin als einen wichtigen Beitrag zur Einbindung der konstruktiven Kräfte der Region auf
dem Weg zu einer dauerhaften Lösung.
"Es liegt jetzt an den Konfliktparteien, unter Anwendung der Grundsätze der Road Map, den Dialog über
eine Lösung wieder aufzunehmen. Dazu ist es vor allem notwendig, dass die von der Hamas geführte palästinensische
Regierung den prinzipiellen Forderungen nach Gewaltfreiheit, Anerkennung Israels und Einhaltung bestehender Abkommen
nachkommt. Die palästinensischen Wähler haben der Hamas auch ein Mandat zur Suche nach Frieden und zum
Gewaltverzicht gegeben", sagte die Außenministerin.
"In der aktuellen Situation ist es aber auch wesentlich, weiterhin an der Verbesserung der humanitären
Situation der palästinensischen Bevölkerung zu arbeiten. Die Europäische Union denkt hier an einen
Finanzierungsmechanismus unter internationaler Kontrolle, der es ermöglichen sollte, neben der Weiterführung
aller Projekte über internationale Organisationen, wie z. B. UNO, oder über NGOs, auch mit Teilen des
öffentlichen Sektors wie dem Gesundheits- und Bildungswesen wieder zusammen zu arbeiten", so Plassnik.
"Ein weiterer wichtiger Punkt wird die erweiterte Bewegungsfreiheit in den besetzten palästinensischen
Gebieten sein. Ich erwarte mir von der neuen israelischen Regierung, wieder über die Umsetzung des "Agreement
on Movement and Access" zu verhandeln. Israel ist auch gefordert, die palästinensischen Zoll- und Steuereinnahmen
nicht weiter zurückzuhalten", erklärte Plassnik.
An dem Treffen im New Yorker UNO-Hauptquartier werden neben Außenministerin Plassnik als Vertreterin der
EU-Ratspräsidentschaft auch UN-Generalsekretär Annan, US-Außenministerin Rice, der russische Außenminister
Lawrow, der Hohe Repräsentant Solana und EU-Kommissarin Ferrero-Waldner teilnehmen. |