Pröll: Besonders hoher Stellenwert der Denkmalpflege
Krems (nlk) - In Krems wird die im 11. Jahrhundert als Stadtburg erbaute Gozzoburg, einer der ältesten
Profanbauten Österreichs, revitalisiert; das gab Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am 21. 05. bei
einer Pressekonferenz in Krems bekannt. Durchgeführt wird das Vorhaben als Private Public Partnership zwischen
dem Land Niederösterreich, der Stadt Krems und der NÖ Hypo Leasing. Zum gesamten Bauvolumen von 8,8 Millionen
Euro tragen das Land Niederösterreich 3,5 Millionen, der Bund 0,8 Millionen und die Stadt Krems 4,5 Millionen
Euro bei. Bauträger ist die Gozzoburg Immobilienverwaltungs GmbH (ein Drittel Stadt Krems, zwei Drittel NÖ
Hypo Leasing); Architekt ist Dipl.Ing. Lukas Groh vom Architekturbüro Groh-Wagner. Die Fertigstellung ist
für Sommer 2007 vorgesehen.
Die Wiederbelebung dieses historischen Kremser Herzstückes sei ein Signal dafür, dass der Denkmalpflege
in Niederösterreich besonders hoher Stellenwert zukomme, so Pröll. In den letzten Jahren seien für
den Kernbereich der Denkmalpflege im Schnitt 6 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung gestanden, um historische
Bausubstanz und heutige Architektur in Harmonie zu verbinden, mit den baulichen Investitionen auch regionalpolitische
Impulse auszulösen und die alte Baukultur sowohl den kommenden Generationen als auch dem Tourismus nutzbar
zu machen.
Die Erweckung der Gozzoburg zu neuem Leben sei ein lange diskutiertes „Jahrhundertprojekt“, das an die reichhaltige
Tradition anknüpfe und zeige, wie das Land seinen kulturellen Verpflichtungen nachkomme. Von dem angestrebten
Nutzungsmix hob der Landeshauptmann insbesondere die Übersiedlung des Bundesdenkmalamtes mit 11 Mitarbeitern
von Wien nach Krems, ein Kremser Mittelalterzentrum, Wohnungen für Studenten und einen attraktivierten Restaurantbetrieb
hervor.
Entstehen soll unter anderem im Bereich des bisherigen Innenhofes ein Neubau aus Glas, eine zentrale Eingangshalle,
ein gläserner Lift, ein Veranstaltungsareal im Bereich der ehemaligen Palais und der frühgotischen Katharinenkapelle.
Eine Spezialgastronomie mit Lounge und Bar soll den Burggarten beleben, der wie die Innenhöfe und Arkadengänge
von der Kremser Bevölkerung als Treffpunkt genutzt werden kann, nachdem die Gozzoburg wieder in das Zentrum
der Altstadt gerückt ist. Die inhaltliche Ausgestaltung unter dem Motto „Mittelalter-Er-Leben“ soll zudem
eine Erweiterung der Kremser Kulturmeile und eine ganzjährige Attraktion für Touristen bringen. |