"Spezialisten versus Generalisten: Karrieren im Tourismus" – Podiumsdiskussion im Rahmen
der Badener Tourismusgespräche
Wien (pwk) - Der Tourismus ist der „Jobmotor“ schlechthin und als Arbeitgeber besonders für
junge, flexible Menschen besonders attraktiv. „Der Tourismus ist ein weltweit boomender Wirtschaftszweig mit großer
Arbeitsplatzsicherheit, hoher Attraktivität, großer Flexibilität und Mobilität, guten Verdienstmöglichkeiten,
zahlreichen Karrieremöglichkeiten und Internationalität. Und er schafft aufgrund der Standortgebundenheit
der Betriebe Arbeitsplätze gerade auch in abgelegenen Regionen abseits industrieller Wirtschaftszentren“,
erklärte der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich,
Johann Schenner am 19. 05. Vormittag bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Spezialisten versus Generalisten:
Karrieren im Tourismus“ im Rahmen der „Badener Tourismusgespräche 2006“.
Eine Besonderheit liege in der Heterogenität dieses Wirtschaftszweiges. Wichtigste Arbeitgeber sind zwar nach
wie vor Gastronomie und Hotellerie, doch werden die Arbeitsmöglichkeiten im Tourismus immer vielfältiger.
Auch Reiseveranstalter und Reisebüros, Sport- und Freizeitparks, Fitnessstudios, Museen, Kinos und andere
Kultureinrichtungen würden attraktive Arbeitsplätze bieten. Es gebe in Österreich überhaupt
nur wenige Wirtschaftszweige, die nicht zumindest indirekt vom Tourismus profitieren. Laut TSA (Tourism Satellite
Account)-Analyse ist bereits jeder fünfte Vollarbeitsplatz in Österreich der Tourismus- und Freizeitwirtschaft
zu verdanken.
Aus- und Weiterbildung ist ein wesentlicher Faktor, um in der Branche erfolgreich zu sein. Nicht zuletzt deshalb,
weil auch der Kunde vermehrt nach gebildeten Fachkräften im Tourismus verlangt. Die Tourismusausbildung in
Österreich habe Weltruf und genieße international ein hohes Ansehen, was unseren Tourismus-Absolventen
ein breites Spektrum an Berufsmöglichkeiten und steilen Karrieren im In- und Ausland eröffnet, hob Schenner
hervor: „Im internationalen Tourismus findet man immer wieder österreichische Fachkräfte in Spitzenpositionen.
Aber auch viele ausländische Schüler und Studenten kommen gerne nach Österreich, um bei uns eine
fundierte Tourismusausbildung zu erhalten“.
Bei der Lehrlingsausbildung habe sich das Prinzip des dualen Systems - Ausbildung schwerpunktmäßig im
Betrieb und ergänzend in der Berufsschule - sehr gut bewährt. In der Lehrlingsstatistik rangieren die
Tourismusberufe an den vordersten Plätzen, womit die Tourismuswirtschaft zu den wichtigsten Ausbildungsbranchen
innerhalb der gesamten Wirtschaft zählt.
„Eine besondere Anforderung an unsere Arbeitskräfte im Tourismus wird in Zukunft sein, sich auf die unterschiedlichsten
Bedürfnisse der Gäste aus aller Welt einzustellen, erklärte Schenner. Je mehr Erfahrungen im In-
und Ausland und in den verschiedenen Bereichen (Stadthotel, Restaurant, Club, Schiff, Saisonbetrieb…) gesammelt
werden, desto besser sind die Karrierechancen. „Nach oben hin gibt es im Tourismus keine Grenzen. Dies erfordert
natürlich Eigeninitiative, die Bereitschaft zur Weiterbildung und zu hohem Einsatz, Flexibilität und
Mobilität. Jede Karriere beginnt im Kleinen. Ganz wichtig ist es, mit Freude dabei zu sein“.
Wie in jedem anderen Beruf gibt es die Möglichkeit, sich zu spezialisieren und sich durch diverse Seminare
und Schulungen weiterzubilden. Spezialisierungen in Fachbereichen (Diätküche, Patisserie, Sommelier,
Marketing) gehören genauso dazu wie Sprachkurse, Unternehmerprüfungen, Verkaufstrainings, Managementseminare
bis hin zu Führungskräftetrainings. „Einer Karriere vom Spezialisten - wie Sommelier oder Chef de Service,
Haubenkoch oder Chef de cuisine, Bankettleiter oder Chef-Rezeptionist - bis hin zum Generalisten als Hotelmanager
und Restaurantbesitzer sind im Tourismus tatsächlich keine Grenzen gesetzt“, fasste der Sprecher der heimischen
Tourismuswirtschaft zusammen.
Mit Schenner am Podium saßen Georg Bartmann (Leiter der Abteilung Wirtschaft, Tourismus & Technologie
der n.ö. Landesregierung), Heinz Boyer (IMC Fachhochschule Krems), Herbert Kaufmann (Vorstandssprecher der
Flughafen Wien AG), Hans Michael Leise (Gen.Dir. Accor Hotellerie), Otmar Michaeler (Falkensteiner Tourismusgruppe,
Südtirol) und Tanzschulen-Chef Thomas Schäfer-Elmayer. Die Moderation besorgte Susanne Kraus-Winkler
(Kohl & Partner). |