Volksgruppenpolitik: Lokalaugenschein von drei EU-Parlamentariern in Kärnten  

erstellt am
22. 05. 06

LH Haider informierte EU-Delegation über die Kärntner Volksgruppenpolitik und die Ortstafelfrage
Klagenfurt (lpd) - Landeshauptmann Jörg Haider empfing am 20. 05. im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung eine dreiköpfige EU-Parlamentarierdelegation mit Karin Resetarits(Österreich), Mojca Drear Murko (Slowenien) und Henrik Lax (Finnland) zu einem Informationsgespräch über die Kärntner Volksgruppenpolitik und die Ortstafelfrage. Die Fact Finding Group besucht dieses Wochenende Kärnten, und führt dabei Gespräche mit Landes- und Gemeindepolitikern, Schul- und Kindergartenvertretern und Repräsentanten der Volksgruppe.

„Wir haben einen sehr offenen und guten Gedankenaustausch über die Volksgruppenpolitik und die Ortstafeln geführt“, gab Haider im Anschluss an das Gespräch bekannt. Haider verwies auf die steigenden Schülerzahlen und Anmeldungen zum zweisprachigen Unterricht, die im Pflichtschulbereich derzeit bei 36 Prozent liegt, und auf das Kärntner Kindergartenfondsgesetz durch dass sich die Förderkulisse für das zweisprachige Kindergartenwesen auf ein sehr hohes Niveau entwickelt habe. Die laufenden Dokumentationen des Volksgruppenbüros und der Dialog mit europäischen Stellen seien zudem ein Zeichen für die stete Evidenz der Volksgruppe in Kärnten. Beim Thema zweisprachige Ortstafeln gehe es um eine dauerhafte und endgültige Lösung im Konsens mit der Bevölkerung. Von Kärnten aus werde der Dialog fortgesetzt.

Der Landeshauptmann kann sich vorstellen, mit den benachbarten Regionen Friaul-Julisch Venetien und Slowenien eine grenzüberschreitende Vereinbarung, mit einem einheitlichen Prozentsatz zur Aufstellung dreisprachiger Ortstafeln in allen drei Regionen, zu unterzeichnen. Das grenzüberschreitende Projekt einer kleinen Region wäre auch für das restliche Europa ein interessanter Impuls in Volksgruppenfragen.
     
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