Erzberg war über Jahrhunderte der „Brotlaib“ des Landes
Eisenerz/Graz (lk) - Seit nunmehr 20 Jahren vermittelt die "Steirische Eisenstraße"
eine spannende Zeitreise durch Vergangenheit und Gegenwart des Erzabbaues. Im Innerberger Gewerkschaftshaus in
Eisenerz wurde dieses Jubiläum am Abend des 17. 05. gebührend gefeiert. "Über Jahrhunderte
waren der Erzberg und die Eisenstraße eine wichtige Einnahmequelle nicht nur für die Region, sondern
für das ganze Land", erinnerte Landeshauptmann Mag. Franz Voves in seiner Rede an die Blütezeit
der Steirischen Eisenstraße. "Nun ist aber Solidarität gefragt, heute müssen wir für
diese Region, die seit Jahrzehnten einem enormen Wandel ausgesetzt ist, etwas tun." "Gemeinsam sind wir
stark" - in Anlehnung an das Schlusswort der zuvor gezeigten Schauspielzeitreise mit Erzherzog Johann (gespielt
von Wolfgang Dobrowsky) versprach Voves im Rahmen der Initiative "Steiermark der Regionen" die Gemeinden
der Steirischen Eisenstraße zu unterstützen. "Ideen und Konzepte müssen aus der Region kommen.
Die Steirische Eisenstraße ist eine solche erfolgreiche Idee, die für die Region schon viel bewirkt
hat," gratulierte Voves allen, die geholfen haben, die "Steirische Eisenstraße zum Leben zu erwecken".
LAbg. Dipl.-Ing. Heinz Gach, der in Vertretung von Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer gekommen
war, lobte die Steirische Eisenstraße als "Kompetenzzentrum für Volkskultur". Der langjährige
Eisenstraßen-Obmann Albin Zwanz freute sich, dass es gelungen ist, "das einzigartige montanhistorische
Erbe für künftige Generationen zu erhalten." Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgte
die Bergmusikkapelle Eisenerz, das Mozart Streichorchester und die "Eisenstraße Big Band".
Der Verein Steirische Eisenstraße ist eine gemeinnützige Einrichtung. Mitgliedsgemeinden sind Altenmarkt,
Eisenerz, Gai, Gams, Gußwerk, Hafning, Hieflau, Landl, Leoben, Niklasdorf, Palfau, Proleb, Radmer, St. Gallen,
St. Peter ob Freienstein, Trofaiach, Vordernberg, Weißenbach und Wildalpen. In den letzten 20 Jahren wurden
zahlreiche erfolgreiche Infrastrukturprojekte realisiert wie z.B. das Schaubergwerk Eisenerz, die Wassermühlen
Gams, der Paradeisstollen Radmer oder die Themenwege in Trofaiach und Leoben.
Seit 1996 betreibt der Verein Steirische Eisenstraße eine eigene Abteilung für die Angebotsgestaltung,
Organisation und finanzielle Abwicklung von Gruppenreisen in die Region. Gemeinsam mit den Schwesternvereinen in
Ober- und Niederösterreich sowie mit Förderungen von Bund, Land und EU wird an der kultur-touristischen
Etablierung der Europaregion "Österreichische Eisenstraße" gearbeitet.
Im Rahmen des EU-Programms Leader Plus wurden in den letzten sechs Jahren Jugend- und Zukunftswerkstätten
sowie der Museumsverbund Steirische Eisenstraße errichtet. Das Barbarabrauchtum an der Österreichischen
Eisenstraße wurde wiederbelebt und ein Film über die Eisenstraße produziert. Der Eisenstraßen-Verein
unterstützt jährlich zwei Veranstaltungsreihen: Das Sommerfestival "Kultur an der Eisenstraße"
und die bergmännischen Brauchtumsveranstaltungen im Dezember rund um das Barbarafest der Bergleute. Insgesamt
finden in diesem Rahmen rund 50 Einzelveranstaltungen in den Mitgliedergemeinden der Steirischen Eisenstraße
statt. |