Kaufkraft in der Slowakei und der Tschechischen Republik nach wie vor
am höchsten. Ungarn deutlich attraktiver. Preisniveau in der Türkei steigt.
Wien (statistik austria) - Wer nach dem strengen Winter Pläne für den verdienten Sommerurlaub
schmiedet und dabei Rücksicht auf seine Brieftasche nehmen will, dem bietet nun die Statistik Austria eine
Übersicht über die Kaufkraft des „österreichischen“ Euro in den beliebtesten Reisezielen der Österreicher.
Urlaub in den neuen EU-Ländern macht sich weiterhin bezahlt - bis zu 80% höhere Kaufkraft
Die aktuellen Berechnungen für April 2006 bringen einige Verschiebungen im Vergleich zu Vorjahren:
Österreich ist relativ billiger geworden – der Urlaub im Ausland also relativ teurer. Gründe hiefür
sind die im Jahresabstand niedrige österreichische Inflation und der weiterhin starke Euro. Vor diesem Hintergrund
bekommt man bei unseren neuen EU-Nachbarn heuer für sein Euro-Budget (z.B. 100 Euro) zwischen 40 und 80% mehr
an Gütern und Dienstleistungen als in Österreich, die Slowakei mit dem geringsten Preisniveau liegt mit
einem Gegenwert von 181 dabei am höchsten. Unter den untersuchten Auslandsdestinationen der Österreicher
weisen lediglich Kroatien und Mexiko ein ähnlich vorteilhaftes Preisniveau auf. Unser Nachbarland Ungarn hat
am meisten gewonnen: es „kletterte“ im betrachteten Länderset an die 3. Stelle der günstigsten Urlaubsländer
und liegt nun vor Kroatien, Mexiko und der Türkei. Die Gründe dafür: der Forint hat gegenüber
dem Euro signifikant nachgegeben und die ungarischen Verbraucherpreise sind relativ stabil.
Dies sind aktuelle Ergebnisse von internationalen Preisvergleichen, wie sie von der Statistik Austria regelmäßig
im Rahmen eines breit angelegten internationalen Vergleichsprogramms auf Basis von Kaufkraftparitäten (KKP)
in Zusammenarbeit mit EUROSTAT und der OECD durchgeführt werden. Durch eine Gewichtung dieser Preisinformationen
nach einer typisch „touristischen“ Ausgabenstruktur wurden Preisniveaus ermittelt, die angeben, wie teuer bzw.
billig ein bestimmtes Land im Vergleich zu Österreich ist.
Generell spielte in jenen Urlaubsländern, wo man nicht mit dem Euro bezahlen kann, die Entwicklung des Wechselkurses
eine bedeutendere Rolle als die Inflation (Ausnahmen: Slowakei und Kroatien). In der Türkei führten beide
Einflussfaktoren (Inflation ~ 7% und Aufwertung der Neuen Türkischen Lira um ~ 9%) zu einer Verteuerung von
~ 14% im Jahresabstand, wobei das Preisniveau freilich immer noch deutlich unter jenem von Österreich liegt
(~ 30% mehr für den „Urlaubseuro“). Es ist leicht erkennbar (siehe Grafik), dass die Entwicklung in fast allen
Ländern in dieselbe Richtung weist: Österreicher im Ausland erhalten weniger für ihren Euro als
im Vorjahr. Die drei teuersten Plätze innerhalb der Eurozone nehmen nun die Reiseziele Frankreich, Italien
und Belgien ein.
Zu beachten
Neben der Berücksichtigung der aktuellen Wechselkurse bei Urlaubsantritt ist weiters zu beachten, dass
die hier von Statistik Austria präsentierten Ergebnisse für den Durchschnitt des jeweiligen Landes gelten.
In Ländern mit starken regionalen Preisdifferenzen kann sich das Preisniveau an einem spezifischen Urlaubsort
innerhalb des Landes dementsprechend anders darstellen, als im Landesdurchschnitt. |