EU-Umweltminister treffen sich in Eisenstadt/Rust zum informellen Rat Umwelt
Wien (bmlfuw) - Beim informellen Treffen der EU-Umweltminister vom 19. - 21. Mai 2006 in Eisenstadt/Rust
werden Umwelttechnologie und Stadtökologie die zentralen Themen sein. Zum ersten Mal wird eine Arbeitssitzung
eines EU-Ministerrates unter aktiver Einbeziehung der Öffentlichkeit stattfinden. Die EU-Umweltminister werden
unter dem Vorsitz von Josef Pröll mit BürgermeisterInnen und VertreterInnen von NGOs diskutieren. Anhand
von österreichischen Best Practice Beispielen aus der Umwelttechnologie, Initiativen zur Energieeffizienz
sowie Verkehr und Mobilität wird diskutiert, wie die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität durch
den Einsatz umweltfreundlicher Technologien erreicht werden kann. Dies teilt das Bundesministerium für Land-
und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft mit.
„Österreich zeigt vor, wie die Verbesserung unserer Umweltbedingungen durch inländische Wertschöpfung
bei Umwelttechnologien gleichzeitig neue Arbeitsplätze schafft, die Unabhängigkeit von Energieimporten
vergrößert und die zur Verfügung stehenden Haushaltseinkommen entlastet. Diese Erfolge resultieren
aus hervorragenden Leistungen der heimischen Betriebe, die im internationalen Vergleich zum absoluten Spitzenfeld
gehören“, so Umweltminister Pröll im Vorfeld des informellen Treffens. Umwelttechnologien sind ein Schlüssel
zur weiteren Reduzierung der Umweltbelastungen und zudem ein sich rasant entwickelnder Wirtschaftszweig. Anfang
2004 wurden im „Aktionsplan für Umwelttechnologien in der Europäischen Union“ (ETAP) die wichtigsten
Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung und Verbreitung umweltgerechter Technologien, Produkte und Dienstleistungen
geschaffen. Bereits heute sind Umwelttechnologien in Europa zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig geworden. Rund
3,5 Millionen Menschen sind in der EU-25 in diesem Sektor beschäftigt. Die europäische Umweltindustrie
hat 2004 einen Umsatz von 216 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Die Lebens- und Umweltqualität in Städten verbessern
Die Lebens- und Umweltqualität in Städten wird europaweit ein immer wichtigeres Thema. Die Umsetzung
von Klimaschutzzielen und die Reduktion des Ressourcenverbrauchs sowie der Belastungen durch Feinstaub und Lärm
stellen neue Anforderungen an Städte und Gemeinden. In der europäischen Nachhaltigkeitsstrategie ist
die Ökologisierung in städtischen Ballungsräumen ebenfalls ein zentraler Punkt. Um das Ziel einer
nachhaltigen Entwicklung erreichen wollen, bedarf es neuer Impulse auch aus den Städten. Die EU-Strategie
zur städtischen Umwelt setzt auf ein Maßnahmenbündel, das entsprechend den regionalen Anforderungen
und Möglichkeiten adaptiert und ergänzt werden muss. Dabei geht es um mehr Energieeinsparung und Energieeffizienz,
um den Einsatz von Biomasse und alternativer Treibstoffe sowie um ein Umdenken im Bereich lokaler Mobilität
und beim Personenverkehr. Nur so kann den Wünschen der Bevölkerung nach sauberer Luft, weniger Lärm
sowie einem besseren Schutz der Gesundheit entsprochen werden.
Während der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft sind entscheidende Weichenstellungen bereits
beschlossen worden. Der Anteil erneuerbarer Energieträger soll bis 2015 auf 15 % gesteigert werden und im
Bereich der Steigerung der Energieeffizienz besteht ein Potential von 20 % bis zum Jahr 2020. Bei der Umsetzung
dieser Strategie kommt den Städten eine wichtige Rolle zu.
Im Anschluss an die zweite Arbeitssitzung, die am 20. Mai im Schloss Esterhazy in Eisenstadt abgehalten wird,
zeigt Umweltminister Josef Pröll seinen KollegInnen Österreich von seiner schönsten Seite. Anlässlich
des Jubiläums 25 Jahre Nationalparks besuchen die MinisterInnen den Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel.
Dabei können sie Europas westlichsten Steppensee mit seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt erleben und
werden über die grenzüberschreitende Sicherung sensibler ökologischer Gebiete in Österreich
zu informiert.
Wichtig ist Minister Pröll auch der erstmalige Versuch, bei einer Arbeitssitzung eines EU-Ministerrates BürgerInnen
mitdiskutieren zu lassen. „Mit der erstmaligen aktiven Einbeziehung der Öffentlichkeit in eine Arbeitssitzung
und der Diskussion über Umwelttechnologie, Energieeffizienz und Verkehr/Mobilität zeigen wir, dass Europa
seinen Bürgern zuhört, dessen Vorschläge ernst nimmt und in seiner Entscheidungsfindung berücksichtigen
muss. Darüber hinaus wird die Sitzung im Internet (www.eu2006.at) übertragen, sodass wirklich jeder Interessierte
mit dabei sein kann“, erklärte Umweltminister Pröll abschließend. |