Wien (omv) - Die OMV, Mitteleuropas führender Öl- und Gaskonzern, schloss am 16. 05. den
Kauf von 34% der Anteile an Petrol Ofisi, dem führenden Unternehmen im Tankstellen- und Kundengeschäft
in der Türkei, ab. Der Kaufvertrag war am 13. März 2006 mit dem bisherigen Haupteigentümer Dog(an
Holding unterzeichnet worden. Der Kaufpreis beträgt USD 1,054 Mrd. Als gleichberechtigte Partner werden OMV
und Dog(an Holding gemeinsam über die Geschäfte des Unternehmens bestimmen. Die Transaktion ist mit dem
heutigen Closing abgeschlossen.
Gerhard Roiss, stellvertretender OMV Generaldirektor und verantwortlich für den Geschäftsbereich Raffinerien
und Marketing: Der Erwerb von 34% an der Petrol Ofisi ist ein wichtiger Meilenstein in der Expansion der OMV:
Die Petrol Ofisi verfügt mit rund 3.600 Stationen über das einzige flächendeckende Tankstellennetz
in der Türkei. Gemeinsam mit den mehr als 2.500 OMV Tankstellen in Mitteleuropa können wir dadurch unsere
Position am europäischen Tankstellenmarkt deutlich ausbauen.
Das Wachstumspotential ist bedeutend: Die Türkei hat über 72 Mio Einwohner und die nationale Wirtschaft
wächst überdurchschnittlich im Vergleich zu den gesättigten Märkten, zuletzt 2005 mit 7.4%.
Die Autodichte ist mit 66 Fahrzeugen pro tausend Einwohner im Vergleich zu durchschnittlich 400 in der Donauregion
sehr gering.
Petrol Ofisi hält einen Marktanteil von 35% bei Kraftstoffen und ein Verkaufsvolumen von rund 8,1 Mio. Tonnen
(2005). Das Unternehmen verfügt mit 800.000 m³ über umfangreiche Lager- und Logistikkapazitäten,
die weiter ausgebaut werden. Petrol Ofisi beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2005 einen
Jahresumsatz von rund USD 9 Mrd.
Chancen für weiteres Wachstum
Der Eintritt in den türkischen Markt entspricht der OMV Strategie für 2010 und stärkt die
Position der OMV im europäischen Wachstumsgürtel. Das Engagement in der Türkei bringt nachhaltige
Vorteile für alle Geschäftsbereiche der OMV für R&M eine konsequente Erweiterung des Tankstellen-
und Kundengeschäfts. Geprüft wird auch der gemeinsame Bau einer Raffinerie, um die steigende Nachfrage
zu decken. In Exploration und Produktion ermöglicht der OMV der Einstieg einen besseren Zugang zu den Rohstoffen
im Kaspischen Raum. OMV Gas wird durch den Markteinstieg des Konzerns in der Türkei bei ihren Bemühungen
um die Nabucco Pipeline profitieren können.
Hintergrundinformationen:
Dog(an S,irketler Grubu Holding A.S,. (Dog(an Holding)
Dog(an Holding im Mehrheitsbesitz der Gründerfamilie Dog(an gehört zu den größten
fünf Mischkonzernen der Türkei. Der Fokus des Konzerns liegt im Medienbereich und beim Vertrieb von Öl
und Gas, sowie bei Versicherungen, Tourismus, Industrie und Handel. Neben der Dog(an Holding sind neun weitere
Gesellschaften der Holding an der Börse in Istanbul (ISE) gelistet. Dies sind derzeit Petrol Ofisi, Dog(an
Yayin Holding, Hürriyet, Milliyet, Ray Sigorta, Milpa, Çelik Halat, Ditas und Dog(an Burda Rizzoli.
Mit rund 11.000 MitarbeiterInnen erwirtschaftete die Dog(an Holding einen Umsatz von rund USD 8 Mrd im Jahr 2005.
Petrol Ofisi A.S,. (POAS,)
Petrol Ofisi wurde1941 als staatliches Unternehmen der türkischen Regierung gegründet. Das Hauptgeschäft
liegt in der Versorgung und dem Vertrieb von Treibstoff und Gas aus in- und ausländischen Märkten. Das
Unternehmen war 1990 und 2000 im Privatisierungsprogramm inkludiert und ist einer der größten Privatisierungsdeals
der Türkei. Im Zuge dessen wurden 51% - damals gehalten von der Privatisierungsbehörde und die Türkiye
I.s, Bankas? (I.s, Bank) und an die Dog(an Holding verkauft. Im September 2005 erwarb die Dog(an Holding die gesamten
POAS, Anteile des I.s, Bank Konzerns.
OMV Aktivitäten in der Türkei
Die OMV und das türkische Gasunternehmen BOTAS, planen, zusammen mit drei anderen internationalen
Partnern, eine Gas-Pipeline von der Türkei nach Österreich. Dieses so genannte Nabucco Projekt zur Errichtung
einer rund 3.300 km langen Pipeline wird weiter vorangetrieben. An diese Pipeline ließen sich die Lagerstätten
in Aserbaidschan, Ägypten, Iran, Irak und Russland anbinden. Am 28. Juni 2005 unterzeichneten die fünf
Partner - BOTAS,, Bulgargaz, Transgaz, MOL und OMV Gas - ein Joint Venture Agreement über die gesamte Projektlaufzeit.
Die Realisierung der Pipeline würde die Versorgungssituation der beteiligten Länder, sowie der gesamten
EU mit deren steigendem Gasbedarf, verbessern. Erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudie ergaben einen Investitionsaufwand
von rund EUR 4,6 Mrd für den Bau der Pipeline. Um mit dem Bau 2008 beginnen zu können, wird die Entscheidung
bis spätestens Ende 2007 erwartet. In diesem Fall ist die Inbetriebnahme ab 2011 möglich. |