Rotes Kreuz: Bilanz 2005  

erstellt am
17. 05. 06

Sorgenkind Erste Hilfe – es muss rasch etwas geschehen
Wien (rotes kreuz) - Das Rote Kreuz hat seine Bilanz 2005 erstellt. „Wir haben jetzt die Kennzahlen für das Jahr 2005 erarbeitet – wenn man so will eine Bilanz der Menschlichkeit“, sagt Fredy Mayer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes. „Diese Zahlen scheinen zwar nur blanke Daten unserer Arbeit zu sein, aber sie spiegeln vielmehr die umfassenden Leistungen wieder – Leistungen für Menschen in Not: Von Verletzten bei einem Verkehrsunfall bis zu pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen. Von Patienten, die Blutkonserven benötigen bis zu Erdbebenopfern in Pakistan. Von der Entwicklungszusammenarbeit bis zu Menschen am Ende ihres Lebens in der Hospizbetreuung“, erklärt Präsident Mayer.

Sorgen bereitet dem Präsidenten das Thema Erste Hilfe. „Wir haben hier einen Rückgang von fast 5% an Teilnehmern zu verzeichnen. Mag sein, dass darüber hinwegschaut wird – aber gäbe es nicht die verpflichtenden Erste Hilfe-Kurse für Führerscheinwerber, dann würde die Situation bereits dramatisch sein. Das ist schlichtweg alarmierend: Für uns und für die Gesellschaft. Offensichtlich ist Erste Hilfe nicht sexy genug. Fallbeispiele der letzten Zeit sind unter anderem der gescheiterte Erste Hilfe-Weltrekordversuch in der Steiermark. Oder der Quotenabsturz der Erste Hilfe-Show mit Günther Jauch im deutschen Fernsehen. Es zieht sich also quer durch. Aber warum Menschen immer weniger Interesse am Helfen haben, kann ich nicht beurteilen. Worauf wird es in naher Zukunft hinauslaufen? Wir können noch so gute Rettungsmittel haben, wenn der Ersthelfer nicht da ist, wird schlichtweg die Zahl der intensiven Rehabilitationen oder der letalen Ausgänge nach einem Unfall in den nächsten Jahren rasant steigen. Um dem entgegen zu wirken, müssen wir raschest handeln“, so der Präsident.

Alle Zahlen zur Bilanz des Roten Kreuzes gibt es im Internet unter: http://bilanz.roteskreuz.at
     
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