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AK Test: Plastikgeld im Urlaub - so teuer kommt's! |
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Enorme Unterschiede bei Preisen, Gebühren
und Verlust der Karten Wien (ak) - Was soll mit in den Urlaubskoffer - Bargeld, Bankomat- oder Kreditkarte? Die AK hat getestet, was Plastikgeld im Urlaub kostet: Wer mit der Bankomatkarte bezahlt oder Geld abhebt, kommt in Euro-Ländern am Besten weg - es gibt keine Spesen. Mit Kreditkarten ist nur das Einkaufen im Euro-Raum spesenfrei. Wer Bargeld abhebt, zahlt im Regelfall drei Prozent Spesen, aber mindestens zwei bis vier Euro. In Nicht-Euro-Ländern sind beim Zahlen mit den Karten mittelmäßige, beim Abheben saftige Provisionen zu entrichten. Bei den neuen Prepaid-Karten, die im Vorhinein aufgeladen werden müssen, sind die Spesen bei Einkauf und Barbehebung im Euro- und Nicht-Euro-Raum geschmalzen: bis zu drei Euro! "Wer auf Urlaub fährt, soll sich informieren, ob die Karte akzeptiert wird sowie über die Versorgung mit Geldausgabeautomaten vor Ort", rät AK Konsumentenschützerin Michaela Kollmann. Mit der Bankomatkarte können Urlauber weltweit Bargeld an den mit Maestro- oder Cirrus-Logo versehenen Geldausgabeautomaten abheben. Im Euro-Raum und Inland sind Abheben und Bezahlen spesenfrei. In Nicht-Euro-Ländern machen die Spesen für Geldbehebungen 0,75 Prozent zuzüglich 1,82 Euro aus, beim Bezahlen 0,75 Prozent zuzüglich 1,19 Euro. Das Limit für Barabhebungen im Ausland beträgt üblicherweise 400 Euro pro Tag. Die Limits können in Österreich von Bank zu Bank verschieden sein, Kunden können sie individuell vereinbaren. Wird die Karte verloren oder gestohlen, haftet der Kunde bis zum Wirksamwerden der Sperre mit seinem vereinbarten Limit. Die Kreditkarten gibt es um eine Jahresgebühr von 18,17 Euro (Classic Mastercard, VISA), Karten mit Zusatzleistungen, z.B. Versicherungsschutz ab 54,50 Euro (Gold Mastercard, VISA). Wer im Euro-Raum mit Kreditkarte - American Express, Diners Club, Mastercard, VISA - zahlt, hat keine Spesen beim Einkauf. Aber Barbehebungen am Automaten sind teuer. Die Spesen machen drei Prozent oder mindestens 2,50 (Amercian Express) bis vier Euro (Diners Club) aus. Wer im Nicht-Euro-Raum urlaubt, hat beim Einkaufen eine Manipulationsgebühr zwischen einem und zwei Prozent. Auch bei der Geldbehebung kommen noch bis zu zwei Prozent dazu. "Erkundigen Sie sich jedenfalls nach dem Höchstbetrag, den Sie abheben können", empfiehlt Kollmann. Wer die Karte verliert und sie sperren lässt, muss mit einer Sperrgebühr von bis zu 40 Euro (VISA) rechnen. Bei American Express und Europay/Mastercard ist die Sperre kostenlos. Die Haftungsgrenzen bis zum Wirksamwerden der Sperre machen zwischen 25 Euro (American Express) und 72,67 Euro (Mastercard, VISA) aus. Neu sind Prepaid-Karten von Europay/Mastercard und VISA, die im Vorhinein mit einem Guthaben aufgeladen werden, z.B. durch Bareinzahlung oder Überweisung. Die Erstaufladung beträgt mindestens 100 Euro. Ist das Guthaben aufgebraucht, kann es wieder aufgeladen werden. Es gibt keine Jahresgebühr. Die Spesen beim Aufladen machen bis zu 1,5 Prozent (VISA) des aufgeladenen Betrags aus. Die Gebühr beim Einkauf und der Bargeldbehebung sind kostspielig - im Euro-Raum und Inland bis zu drei Euro (Europay/Mastercard). Außerhalb des Euro-Raums ist es noch teurer. Vorteil: das Urlaubsbudget ist im Vorhinein festgelegt. Nachteil: das Guthaben parkt unverzinst. |
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Anlässlich dieses Tests zeigt sich, dass es bei Kredit- und Prepaid-Karten ein Kursrisiko gibt. Denn die
Umrechnung erfolgt nicht zum Kurs des Einkaufstages, sondern zum Kurs jenes Tages, an dem der Umsatz bei der Kreditkartengesellschaft
zur Verrechnung eintrifft. Die AK verlangt daher klare, transparente Regelungen zur Devisenkurs-Verrechnung. Es
müssen die verrechnende Bank und der Verrechnungszeitpunkt am Kontoauszug angegeben sein. Außerdem sollen
Kreditkartenfirmen auf ihren Internetseiten Informationen über die Währungen anführen. Nur eine
Kreditkartenfirma macht das.
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