Außenministerin leitet Ministertreffen der EU und des Golfkooperationsrates in Brüssel
Brüssel (bmaa) - Am Rande des Rates für allgemeine Angelegenheiten und Außenbeziehungen
leitete Außenministerin und Ratsvorsitzende Ursula Plassnik am 15. 05. das Ministertreffen zwischen
der EU und dem Golfkooperationsrat. Dem Golfkooperationsrat gehören die Vereinigten Arabischen Emirate, die
derzeit den Vorsitz stellen, Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Katar und der Oman an.
"Die Staaten des Golfkooperationsrates sind wichtige Partner der EU. Unser Dialog ist breit gefächert
und reicht von Handels- und Energiefragen über Menschenrechte bis zur Erörterung aktueller politischer
Fragen. Die Golfregion ist Dreh- und Angelpunkt zentraler Fragen der internationalen Politik und trägt daher
eine besondere Verantwortung, nicht nur für die Region, sondern auch darüber hinaus. Vor diesem Hintergrund
schätzen wir die stabilisierende Rolle, die der Golfkooperationsrat in der Region spielt. Gerade angesichts
der derzeitigen Herausforderungen ist dies besonders wertvoll", so die Außenministerin einleitend.
Im Zentrum der Gespräche standen die Entwicklungen im Nahen Osten, im Iran und im Irak. "Wir begrüßen
die Fortschritte bei der Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit im Irak. Eine solche Regierung ist unverzichtbare
Voraussetzung für einen geeinten und friedlichen Irak. Die EU ist bereit, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten
und sie bei ihren Bemühungen zur Schaffung eines sicheren und souveränen Irak voll zu unterstützen.
Auch die arabischen Staaten spielen beim Aussöhnungsprozess eine wichtige Rolle", führte Plassnik
aus.
"Beim Iran teilen wir die Sorge um den friedlichen Charakter des iranischen Nuklearprogramms. Die EU will
dabei dem Iran einen Ausweg aus der Sackgasse weisen. Wir haben heute ein Paket geschnürt, das die Basis für
einen erneuerten Dialogprozess bilden sollte. Nach der EU-internen Diskussion konnten wir es nun auch mit unseren
regionalen Partnern in der Golfregion weiter erörtern", so die Außenministerin weiter.
"Auch im Nahen Osten hat die EU die Initiative ergriffen, um die Hilfe an das palästinensische Volk durch
die Einrichtung eines internationalen Zahlungsmechanismus weiter gewährleisten zu können. Wir haben den
arabischen Staaten angeboten, von diesem Mechanismus ebenfalls Gebrauch zu machen, sobald er eingerichtet ist.
Zudem hoffen wir darauf, dass die Golfstaaten auf die neue palästinensische Regierung einwirken werden, damit
diese die Prinzipien akzeptiert, welche die Grundlage für eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts
darstellen."
"Das bestehende Kooperationsabkommen zwischen der EU und dem Golfkooperationsrat ist eine gute Basis für
unseren Dialog. Wir sind uns aber auch einig, dass wir unsere Zusammenarbeit in Zukunft weiter verstärken
wollen. Dazu gehört auch der Abschluss eines Freihandelsabkommens, das wir so bald als möglich abschließen
wollen. Der Golfkooperationsrat und die EU sind zwei wichtige Integrationszonen, die sich gut ergänzen. Wir
wollen das Potential unserer Zusammenarbeit voll ausschöpfen - zum Wohle der Bürger in beiden Regionen",
so Plassnik abschließend. |