Aktuelle Lage und Zukunftsaussichten positiv bewertet
Wien (prime consulting) - Die Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung hat 1.700 österreichische
Klein- und Mittelunternehmen über die Wirtschaftslage im Frühjahr 2006 befragt. Das Ergebnis: Österreichs
KMU berichten von einer konjunkturellen Belebung. Sowohl die Bewertungen zur aktuellen Lage als auch die Zukunftsaussichten
fallen deutlich positiver aus als 2005.
Der konjunkturelle Aufschwung hat Österreichs KMU erreicht. 50,9 Prozent der Unternehmen geben ihrer aktuellen
Geschäftslage gute Noten – das entspricht einem Anstieg von 9,9 Prozentpunkten im Jahresverlauf. Mit mangelhaft
und ungenügend urteilen nur noch 7,7 Prozent der Unternehmen. Im Frühjahr 2005 waren es noch 12,8 Prozent.
Gestiegene Umsätze erwirtschafteten 30,3 Prozent der Befragten (Vorjahr: 24,9 Prozent). Weniger Umsatz hatten
24,8 Prozent (Vorjahr: 33,5 Prozent).
Gute Ertragserwartungen und Personalaufstockungen
Auch die Aussichten auf die kommenden sechs Monate sind von Zuversicht geprägt: So erwarten 33,1 Prozent
der KMU mehr Gewinn im Gegensatz zu 24,8 Prozent im letzten Frühjahr. Ertragseinbußen befürchtet
nur noch jedes fünfte Unternehmen (19,7 Prozent) – im Frühjahr 2005 waren es noch 26,6 Prozent. Auch
der mittelständische Arbeitsmarkt profitiert: 22,9 Prozent der KMU wollen im nächsten halben Jahr neue
Mitarbeiter einstellen (Vorjahr: 15,2 Prozent) und nur noch 11,6 Prozent streben an, ihre Personaldecke zu verkleinern
(Vorjahr: 18,3 Prozent).
Die Investitionsbereitschaft der KMU stieg im Jahresverlauf um 4,7 Prozentpunkte auf 56,6 Prozent an. Zugelegt
haben erfreulicherweise insbesondere die Erweiterungsinvestitionen – 47,5 Prozent (Vorjahr: 44,4 Prozent) wollen
sie im nächsten halben Jahr vornehmen.
Finanzierung hält nicht Schritt
Allein die finanzielle Lage lässt weiter zu wünschen übrig: Zwar stieg die Zahl der Unternehmen,
die im vergangenen Jahr keine Forderungsverluste erlitten haben, um fast das Doppelte von 9,5 auf 18,1 Prozent
an. In den ersten vier Monaten haben aber auch die Unternehmensinsolvenzen zugenommen – und zwar um 2,5 Prozent
auf 2.383 Fälle (Jänner bis April 2005: 2.324). Und auch die Eigenkapitalsituation im Mittelstand hat
sich verschlechtert: Waren im vergangenen Frühjahr noch 30,5 Prozent der Unternehmen ausreichend mit Eigenkapital
von mehr als 30 Prozent im Verhältnis zur Bilanzsumme versorgt, sind es aktuell nur noch 27,7 Prozent. Unterkapitalisiert
(weniger als zehn Prozent Eigenkapital) sind 32,8 Prozent der Befragten. Im Vorjahr waren es nur 27,1 Prozent. |