"Da gehat Schuasta" zum "Hoamatland"  

erstellt am
29. 05. 06

Elisabeth Hueber übergibt Landeshauptmann Pühringer Original- Schnopfhagen- Autograph der Musik der Oö. Landeshymne
Linz (lk) - Vor 122 Jahren, im Dezember 1884, wurde die oberösterreichische Landeshymne vollendet. Der Musiker und Komponist Hans Schnopfhagen (1845 - 1908) unterlegte eine seiner Kompositionen, ursprünglich von ihm gedacht als Vertonung des Stelzhamertextes "Da gehat Schuasta", mit dem Text von Franz Stelzhamer's "Hoamatgsang". Ermuntert wurde er zu diesem "Tausch" von seinem Freund Hans Zötl, einem der Gründer des Stelzhamer-Bundes. Schnopfhagen schenkte Zötl das Original-Autograph des "Hoamatgsang", der es wiederum an seine Enkelin, Elisabeth Hueber, weitergab. Frau Hueber bewahrte das für die Identität unseres Landes wichtige Dokument seit den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts auf. Jetzt hat sie sich entschlossen, es dem Land Oberösterreich zu schenken. Die Übergabe an Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer erfolgte im Rahmen eines Festaktes am 24. 05. im Linzer Landhaus.

"Das Land Oberösterreich ist Elisabeth Hueber für diese Schenkung zu großem Dank verpflichtet. Das Original-Autograph mit der Musik von Hans Schnopfhagen und dem Text von Franz Stelzhamer ist ein wichtiges Dokument unserer Landesidentität. Es wird im Oberösterreichischen Landesarchiv sicher aufbewahrt werden. Besonders wichtig ist uns, dieses bedeutende Dokument gerade im Hinblick auf die 2008 geplanten Feierlichkeiten anlässlich des 100sten Todestages von Hans Schnopfhagen den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen", erklärte Landeshauptmann Pühringer. Elisabeth Hueber wurde für ihre großzügige Schenkung mit der Kulturmedaille des Landes Oberösterreich geehrt.

Am Festakt im Linzer Landhaus nahmen neben Landeshauptmann Pühringer und Elisabeth Hueber, auch die Enkelin von Hans Schnopfhagen, Dir. Ilse Greutter, der Präsident des OÖ. Forum Volkskultur, Kons. Hans Samhaber, die Präsidentin und die Obfrau des OÖ. Volksliedwerkes, Elisabeth Freundlinger und

Kons. Christa Bumberger-Pauska, der Bürgermeister von Schnopfhagens Heimatgemeinde Oberneukirchen, Josef Ehrenmüller, sowie der Direktor des Oö. Landesarchivs, Dr. Gerhart Marckhgott, teil.

Zur Geschichte der Oö. Landeshymne:
Der am 17. Jänner 1845 in Oberneukirchen geborene Schullehrer und Komponist Hans Schnopfhagen beschäftigte sich schon früh mit dem Werk Franz Stelzhamers. Angeregt dazu wurde er von Hans Zötl (1846-1937), der zu seinem engsten Freundeskreis zählte. Der Komponist und Musiker Hans Schnopfhagen besuchte im Dezember 1884 seinen Freund Zötl in Urfahr und überreichte diesem das Autograph der Komposition "Da gehat Schuasta" ? eines Stelzhamertextes. Zötl ermunterte daraufhin Schnopfhagen, die für Singstimme und Klavier konzipierte Komposition doch mit dem Text von Stelzhamers "Hoamatgsang" zu unterlegen, da dieser seiner Meinung nach dafür besser geeignet erschien. Worauf Schnopfhagen noch am Original "Da gehat Schuasta" ausstrich und den neuen Text darunter setzte. Der "Hoamatgsang", die spätere Landeshymne, war also vollendet. Und dieses Original schenkt Elisabeth Hueber, die Enkelin von Hans Zötl, dem Land Oberösterreich. Der "Haimatgsang" oder das "Hoamatland", wie das Lied nun allgemein genannt wurde, erlangte rasch Beliebtheit und große Verbreitung, bis man sich letztendlich am 28. November 1952 in einer Sitzung des Landtages entschloss, das "Hoamatland" zur offiziellen Hymne Oberösterreichs zu erklären.
     
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