Pröll: Umsichtiger Wegbegleiter und Stütze im Jubiläumsjahr
St. Pölten (nlk) - Aus den Händen von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll erhielt Univ.Prof.
Dr. Stefan Karner, Leiter des Institutes für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Karl-Franzens-Universität
Graz und Leiter des Ludwig Boltzmann Institutes für Kriegsfolgen- Forschung, am 24. 05. in St. Pölten
das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.
Der renommierte Historiker sei ein Könner und Kenner der Materie, der seine Forschungen über die Vergangenheit
mit Gespür für die Notwendigkeiten am Weg in die Zukunft verbinde, nicht zuletzt, um künftige Generationen
vor Fehlern zu bewahren, die vergangene Generationen gemacht haben, betonte dabei der Landeshauptmann. Sein Talent
sei es, Geschichte lebendig zu vermitteln und gleichzeitig Seriosität zu bewahren; diese Fähigkeit, Zusammenhänge
einfach auszudrücken, ohne in Oberflächlichkeit abzugleiten, habe ihn auch zu einem erfahrenen Ausstellungsleiter
gemacht. Darüber hinaus sei Karner eine Autorität des öffentlichen Lebens, die sich nicht hinter
Büchern verstecke, sondern als Experte Stellung beziehe – sei es im Kärntner Ortstafelstreit oder bei
der Entwicklung des Hauses der Geschichte.
Für Niederösterreich sei Stefan Karner seit Jahrzehnten ein umsichtiger Wegbegleiter, der auf der Schallaburg
nahezu ein zweites Zuhause gefunden habe. Im Jubiläumsjahr sei er eine Stütze des Landes gewesen, von
seiner Aufbereitung einer sensiblen Phase der Geschichte habe aber die gesamte Republik profitiert. Die Schallaburg-Ausstellung
rund um den Original-Staatsvertrag sei mit mehr als 220.000 Besuchern nicht nur ein ungeahnter Erfolg geworden,
sondern habe auch einen wesentlichen Beitrag geleistet, jüngeren Generationen die Augen für die positiven
und negativen Aspekte der unmittelbaren Nachkriegsgeschichte zu öffnen, so Pröll abschließend.
Karner, 1952 in St. Jakob/Völkermarkt geboren und seit 1976 in der Lehre der Universität tätig,
dankte für das ihm in Niederösterreich seit der Schallaburg-Schau 1995 „1945 – 1955: Menschen nach dem
Kriege“ entgegengebrachte Vertrauen. Die Übernahme des Original-Staatsvertrages durch den Landeshauptmann
zu Beginn von „Österreich ist frei! Der Staatsvertrag 1955“ sei der Höhepunkt der Ausstellung und für
ihn persönlich ein großes Erlebnis gewesen. Parallel dazu war Karner auch für die wissenschaftlichen
Begleitveranstaltungen des Vorjahres verantwortlich, unter ihnen das Symposium „Zwischen Befreiung und Freiheit
– Die Sowjetische Besatzung Österreichs 1945 – 1955“. |