Handelsbilanzdefizit der EU25 mit Russland 2005 bei mehr als 50 Milliarden
Euro
Brüssel (eu-int) - Der Warenhandel der EU25 mit Russland hat sich zwischen 1999 und 2005 wertmäßig
mehr als verdreifacht: Die Ausfuhren stiegen von 16,6 Mrd. auf 56,4 Mrd. Euro, die Einfuhren von 34,3 Mrd. auf
106,7 Mrd. Infolgedessen weitete sich das Defizit der EU25 im Handel mit Russland von 17,6 Mrd. im Jahr 1999 auf
50,3 Mrd. im Jahr 2005 aus. Grund für das gestiegene Defizit waren die Energieeinfuhren, die sich von 17,6
Mrd. Euro im Jahr 1999 auf 70,6 Mrd. im Jahr 2005 erhöhten.
Der Anteil Russlands am gesamten Warenverkehr der EU25 mit dem Ausland hat sich von 1999 bis 2005 verdoppelt. 2005
entfielen auf Russland gut 5% der Exporte aus der EU25 und 9% der Importe in die EU25, damit war Russland nach
der USA und China der drittgrößte Handelspartner der EU25.
Anlässlich des Gipfels Europäische Union-Russland, der am Donnerstag, den 25. Mai 2006 in Sochi in Russland
stattfinden wird, stellt Eurostat, das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften, Daten über den
Warenhandel zwischen Russland und den 25 Mitgliedstaaten der EU bereit.
Bei den Ausfuhren dominieren Industrieerzeugnisse, bei den Einfuhren Öl und Gas
Im Jahr 2005 beliefen sich die Ausfuhren von Grundstoffen aus der EU25 nach Russland auf 5,7 Mrd. Euro und die
Einfuhren in die EU25 auf 75,5 Mrd., woraus sich ein Defizit von 69,8 Mrd. Euro ergab. Die Ausfuhren von Industrieerzeugnissen
aus der EU25 nach Russland hatten einen Wert von 49,5 Mrd. Euro, die Einfuhren einen Wert von 16,9 Mrd. Euro, dies
führte zu einem Überschuss von 32,6 Mrd.
Die Hälfte der EU25-Exporte nach Russland im Jahr 2005 waren Maschinen und Fahrzeuge1, während Energie
zwei Drittel der Importe ausmachte. Auf stärker untergliederter Ebene waren die wichtigsten Ausfuhren der
EU25 nach Russland Rundfunk- und Sprechfunksendegeräte, Arzneimittel, Kraftfahrzeuge, Luftfahrzeuge, Computer
und Computerteile sowie Waschmaschinen, während die wichtigsten Einfuhren Öl, Gas, Kohle und Nickel waren.
Deutschland und Italien unter den Mitgliedstaaten größte Handelspartner Russlands
Von den Mitgliedstaaten der EU25 war Deutschland im Jahr 2005 mit 17,2 Mrd. Euro oder 30% der Gesamtausfuhren bei
weitem der größte Exporteur nach Russland, gefolgt von Italien (6,1 Mrd. oder 11%) und Finnland (6,0
Mrd. oder 11%). Deutschland (20,7 Mrd. oder 19%) war auch der wichtigste Importeur, vor Italien (11,8 Mrd. oder
11%) und den Niederlanden2 (10,8 Mrd. oder 10%).
Nur fünf Mitgliedstaaten wiesen im Jahr 2005 sehr geringe Überschüsse im Handel mit Russland aus,
die übrigen zwanzig Mitgliedstaaten verzeichneten Defizite. Die höchsten Defizite wurden von den Niederlanden2
(-6,3 Mrd.), Italien (-5,7 Mrd.), dem Vereinigten Königreich (-4,7 Mrd.), Frankreich (-4,3 Mrd.) und Spanien
(-4,0 Mrd.) gemeldet. |