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Widerstand gegen OMV/Verbund-Fusionierung |
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erstellt am
23. 05. 06
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Gusenbauer:
ÖVP will Wasserkraft durch Hintertüre privatisieren
Wien (sk) - "Die ÖVP will die Diskussion über die Fusion von OMV und Verbund
dazu nützen, eine Gesamtprivatisierung der österreichischen Energiewirtschaft, also auch der Wasserkraft
und der Stromnetze, durchzusetzen. Die ÖVP wird sich diese Zusatzpläne aber abschminken können,
denn die SPÖ wird die Mehrheit der öffentlichen Hand an der Wasserkraft und an den Netzen mit allen Mitteln
verteidigen", sagte SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer am 22. 05. in einem Interview mit dem Ö
1-Mittagsjournal. Denn die Wasserkraftwerke wie auch die Stromnetze seien mit dem Geld der Steuerzahler errichtet
worden, daher sollen die Steuerzahler auch in Zukunft von der Wasserkraft und den Netzwerken etwas haben, bekräftigte
Gusenbauer.
Der SPÖ-Vorsitzende erinnerte daran, dass Wirtschaftsminister Bartenstein und Finanzminister Grasser im Zuge
der Fusionspläne von OMV und Verbund von einer weitergehenden Privatisierung der Landesenergiegesellschaften
und der Stromnetze gesprochen haben. Auch eine völlige Privatisierung der Wasserkraft sei für Bartenstein
vorstellbar. Dadurch werde aber die gesamte österreichische Energielösung, die durch die Bildung des
neuen Energiekonzerns möglich wird, gefährdet, so Gusenbauer. Die Landeshauptleute seien daher zu Recht
gegen diese Zusatzpläne der ÖVP und der SPÖ-Chef geht davon aus, dass die Ablehnung der ÖVP-Privatisierungspläne
morgen in der Landeshauptleute-Konferenz bekräftigt wird.
SPÖ geschlossen für öffentliche Mehrheit an Wasserkraft
In der SPÖ gebe es zu diesem Thema eine einheitliche Auffassung, die morgen von den SPÖ-Landeshauptleuten
Burgstaller, Häupl, Niessl und Voves in der Landeshauptleute-Konferenz vertreten werde. Mit der SPÖ sei
vereinbart worden, aus OMV und Verbund einen neuen, großen Energiekonzern zu bilden und gleichzeitig eine
Mehrheit der öffentlichen Hand an der Wasserkraft und an den Netzen zu behalten. Es sei kein Wunder, dass
die Landeshauptleute, nach den Aussagen Bartensteins und Grassers, verunsichert sind. "Die Landeshauptleute
gehen daher davon aus, weiter Druck auf die Regierung ausüben zu müssen, damit diese Abstand von ihren
Privatisierungsplänen für die Wasserkraft und die Netze nimmt", so Gusenbauer.
Die Fusion von OMV und Verbund sind Teil einer großen österreichischen Energielösung. Die SPÖ
stehe hinter diesem Projekt, das durch die Privatisierungspläne der ÖVP gefährdet ist, so Gusenbauer.
Er erinnerte daran, dass OMV-Chef Ruttenstorfer versprochen habe, dass nach einer Fusion von OMV und Verbund, weiterhin
51 Prozent der Wasserkraft in öffentlicher Mehrheit verbleiben. Die SPÖ tritt daher für die Fusion
ein, wenn auch gesichert ist, dass die Landesgesellschaften im Zuge einer großen österreichischen Energielösung
mit eingebunden sind. Es sei daher sinnvoll und positiv, wenn morgen in der Landeshauptleute-Konferenz eine große
österreichische Stromlösung unterstützt wird und eine Gesamtprivatisierung der österreichischen
Energiewirtschaft abgelehnt wird.
Angesprochen auf das Ökostromgesetz, das morgen im Nationalrat zur Abstimmung steht, sagte Gusenbauer, dass
die Veränderungen in diesem Gesetz sinnvoll seien, da die Förderung der erneuerbaren Energie abgesichert
wird. Außerdem werde damit der Einstieg für die Förderung der Photovoltaik gefunden. "Durch
dieses Gesetz wird der Ökostrom zukunftsorientiert ausgebaut", sagte der SPÖ-Vorsitzende. Außerdem
erwartet er sich durch die Fusion von OMV und Verbund, dass damit zusätzliche finanzielle Ressourcen für
die alternative Energie frei werden. |
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Bartenstein: Garantiere, dass unsere Wasserkraft rot-weiß-rot bleibt
Wien (bmwa) - Wirtschaftsminister Bartenstein appellierte an SP-Vorsitzenden Gusenbauer, nicht von
seiner vor 10 Tagen gegebenen Zusage zur geplanten Fusion OMV-Verbund abzurücken.
"Wir arbeiten mit Hochdruck an einem Verfassungsgesetz, dass mit einer 3-fach Sicherung vollen Schutz für
unsere Wasserkraft gewährleisten wird", entgegnete Bartenstein zuletzt geäußerten Befürchtungen:
- Eine Sperrminorität der ÖIAG von 25 % + 1 Aktie an der OMV-Verbund AG.
- Zumindest 51 % der Verbund Wasserkrafttochter Austrian Hydro Power müssen von der OMV-Verbund AG gehalten
werden.
- Die ÖIAG enthält zur Sicherung der Wasserkraft ein über ihre Sperrminorität an der OMV-Verbund
AG hinausgehendes Vetorecht.
"Damit ist auch nach der Fusion OMV-Verbund garantiert, dass unsere Wasserkraft auf Dauer rot-weiß-rot
bleibt", schloss Bartenstein.
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Scheuch: Allianz zum Schutz des österreichischen Wassers
Kärntens Vorreiterrolle zum Schutz des heimischen Wassers findet breite Unterstützung
Klagenfurt (bzö) - Erfreut zeigt sich der freiheitliche BZÖ-Klubobmann Ing. Kurt Scheuch
über die immer größer werdende Allianz zum Schutz des österreichischen und somit auch Kärntner
Wassers.
"Nachdem Landeshauptmann Dr. Jörg Haider als erstes die Gefahren des Verbund-OMV-Deals erkannte, sehen
nun mehrere Landeshauptleute und andere wichtige Politiker Österreichs den Verbund-OMV-Deal durchaus kritisch",
erklärte Scheuch. Es könnte nicht nur eine Beeinflussung des Strompreises durch Außenstehende erfolgen,
sondern auch Arbeitsplätze und Wasserrechte wären massiv gefährdet. Kärnten werde seiner Vorreiterrolle
zum Schutz des Wassers in einer heutigen vom freiheitlichen BZÖ-Klub einberufenen Sondersitzung des Kärntner
Landtages gerecht. "In dieser wird hoffentlich mit Zustimmung der politischen Mitbewerber die Kärntner
Landesverfassung dahingehend abgeändert, dass Kärnten, was auch immer in Wien beschlossen wird, auch
weiterhin Herr im eigenen Haus, insbesondere bei der Wasserfrage, bleibt", so der Klubobmann weiter.
Schließend hofft Scheuch auch, dass der Druck von Landeshauptmann Dr. Jörg Haider und der anderen Landeshauptleute,
wie zum Beispiel Landeshauptmann Pröll und Landeshauptfrau Burgstaller, Minister Bartenstein und die Vorstandsetage
der OMV- und Verbund-Direktoren zum Umdenken in dieser für die Kärntner Bevölkerung so wichtigen
Frage bringe. |
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Rosenkranz: Republik darf Verfügungsgewalt nicht aus der Hand geben
SPÖ-Abgeordnete sollen Zweidrittelmehrheit verhindern
Wien (fpd) - Für die freiheitliche Nationalratsabgeordnete Barbara Rosenkranz ist es
völlig klar, dass der Staat die Verpflichtung hat, die Mehrheit an der Verbundgesellschaft zu halten.
Rosenkranz weist darauf hin, dass mit einer Sperrminorität Entscheidungen, die nur einer einfachen Mehrheit
bedürfen, wie etwa jene über Wasserkraftwerke, nicht verhindert werden können. "Die Republik
gibt letztlich ihre gesamte Verfügungsgewalt aus der Hand. Vom Ziel eines energieautarken Österreichs
entfernt man sich dadurch mit raschen Schritten.
Von der SPÖ verlangt Rosenkranz, endlich die Konsequenzen zu ziehen. "Eine Reduktion auf eine Sperrminorität
ist nur mit Verfassungsmehrheit möglich. Die SPÖ-Abgeordneten sollten daher gegen dieses Vorhaben stimmen.
Sie haben es in der Hand, die Verfassungsmehrheit zu Fall zu bringen", betont Rosenkranz. |
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Kogler: Regierungsdeal mit der SPÖ immer dubioser
Wien (grüne) - "Jetzt wo auch der SPÖ klarer wird, was die geplante Verfassungsänderung
zu den Eigentumsrechten in der E-Wirtschaft tatsächlich bedeuten könnte, kriegt sie, spät aber doch,
kalte Füße. Nachdem zunächst ihre ProtagonistInnen in verschiedene Richtungen marschiert sind,
scheint jetzt doch Analysefähigkeit und Vernunft eine Chance zu bekommen: Die von den Grünen von Anfang
an als sensible Demarkationslinien herausgearbeiteten Punkte drohen mit den geplanten Gesetzesänderungen überschritten
zu werden. Dies gilt insbesondere für das aufzugebende öffentliche Eigentum an den Übertragungsnetzen,
der Verfügbarkeit über die großen Wasserkraftwerke und die Chancen der Zukunftstechnologien im
Bereich der erneuerbaren Energieträger", meint Budgetsprecher Werner Kogler.
Für die Grünen ist die Aufrechterhaltung bzw. Verfestigung der öffentlichen Steuerungsmöglichkeiten
für den Ausbau der erneuerbaren Energien, der effizienten Nutzung der Wasserkraft, des Zurückdrängens
des Atomstromimports und der Kontrolle des Hauptstromnetzes ein wesentliches Instrument fortschrittlicher Energiepolitik.
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